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Bericht von Bloom und Foodwatch
Thunfisch in Schweizer Regalen enthält Quecksilber

Eine Dose Thon, fotografiert am Montag, 2. Dezember 2024 in Bern. (KEYSTONE/Christian Beutler)
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Bloom und Foodwatch haben den Quecksilbergehalt in Thunfischkonserven in fünf europäischen Ländern getestet (Frankreich, Spanien, Deutschland, Italien und England). Die Ergebnisse sind ernüchternd: Alle der 148 analysierten Dosen enthalten Spuren des giftigen Schwermetalls. In mehr als der Hälfte der Fälle überschreiten die Werte den strengsten gesetzlichen Grenzwert von 0,3 mg/kg für Fisch. Jede zehnte Dose überschreitet den für Thunfisch geltenden Höchstwert von 1 mg/kg.

Die in Fischen vorkommende Art von Quecksilber, das Methylquecksilber (MeHg), ist giftig für den Menschen. Besonders bei Kindern und Säuglingen kann es zu schweren neurologischen Störungen kommen. Bloom und Foodwatch sprechen darum von einem «Skandal für die öffentliche Gesundheit».

Höchstwert laut Experten zu hoch festgelegt

Die schweizerische wie auch die europäische Gesetzgebung basiert auf dem Alara-Prinzip. Alara steht für «As Low As Reasonably Achievable». Nach diesem Grundsatz richtet sich die zulässige Höchstmenge nach der Kontamination, die bei wild gefangenen Fischen gemessen wird. So ist der zulässige Höchstwert für Thunfisch dreimal höher (1 mg/kg) als für Sardinen (0,3 mg/kg).

Nach Bloom und Foodwatch ist diese Vorgehensweise nicht logisch nachvollziehbar. Sie argumentieren, dass es keinen Sinn macht, je nach Fisch Höchstwerte unterschiedlich festzulegen. Denn das Quecksilber sei immer gleich giftig, unabhängig davon, durch welchen Fisch es aufgenommen werde.

Auch der Fisch in Schweizer Konserven enthält Quecksilber

Bloom und Foodwatch haben für ihre Studie Tests in EU-Ländern durchgeführt. Wie aber sieht die Situation in der Schweiz aus? Dieser Frage ist die Westschweizer Zeitung «La Liberté» nachgegangen. Die Marke «Petit Navire» beispielsweise hat mit einem Rekordgehalt von 3,9 mg/kg grosse Aufmerksamkeit erregt. Ihre Konserven werden auch in der Schweiz verkauft. Auf Anfrage von «La Liberté» versicherten alle getesteten Marken, die in der Schweiz verkauft werden, dass der Fisch den gesundheitlichen und gesetzlichen Anforderungen entspreche. Auch Coop und Migros bekräftigen, dass der Grenzwert von 1 mg/kg nicht überschritten werde.

Die Sendungen «A bon entendeur» und «On en parle» von RTS haben eigene Tests durchgeführt. Analysiert wurden 55 Thunfischdosen, die bei Aldi, Manor, Lidl, Coop und Migros verkauft werden. Ihre Ergebnisse zeigen: Alle Konserven enthalten Quecksilber – acht überschreiten dabei den strengsten Grenzwert von 0,3 mg/kg. Die Quecksilber-Werte befinden sich aber alle unter dem gesetzlichen Höchstwert von 1 mg/kg.