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Tischregeln für Restaurants
Jetzt also doch – Beizen dürfen bereits am 11. Mai wieder öffnen

Neue Normalität: Ab dem 11. Mai sind zwischen den Tischen in einem Restaurant zwei Meter Abstand nötig.
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Der Bundesrat hebt den Lockdown schneller auf als geplant: Ab dem 11. Mai können nicht nur Läden, Märkte und obligatorische Schulen, sondern auch Museen, Bibliotheken und Restaurants wieder öffnen.

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga begründete die rasche Lockerung der Massnahmen mit dem Rückgang der Fallzahlen. Die Massnahmen hätten gewirkt, sagte sie am Mittwoch vor den Bundeshausmedien. Die Krise sei aber noch nicht vorbei. «Wir werden noch eine Weile mit dem Virus leben müssen.»

Voraussetzung für jede Lockerung sei, dass es keinen Wiederanstieg der Fallzahlen gebe, Sommaruga. «Wir haben viel erreicht. Das wollen wir nicht gefährden.»

Ursprünglich hatte der Bundesrat die Schliessung von Bars und Beizen frühestens am 8. Juni aufheben wollen. Schliessungen seien nicht die einzige Lösung, sagte Gesundheitsminister Alain Berset. Es sei eine gute Möglichkeit zu lernen, mit dem Virus zu leben.

Damit die Lokale wieder öffnen können, müssen sie nämlich strenge Schutzkonzepte erfüllen:

  • An einem Tisch sind maximal vier Personen oder Eltern mit Kindern erlaubt
  • Alle Gäste müssen sitzen
  • Zwischen den Tischen sind zwei Meter Abstand oder trennende Elemente nötig

Zu den weiteren Auflagen gehören Massnahmen nach behördlichen Vorgaben zum Schutz von Mitarbeitenden und Gästen, basierend auf den Hygiene- und Distanzregeln. Die Konkretisierung des entsprechenden Branchen-Schutzkonzeptes wird nun nach Massgabe des Bundes mit Hochdruck weiter vorangetrieben. Über die weiteren Schritte entscheidet der Bundesrat am 27. Mai.

Gewerbeverband und Gewerkschaft begrüssen Gastro-Öffnung

«Das sind gute Nachrichten; die Branche hat eine Perspektive bekommen», stellt GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer fest. Er hätte eigentlich damit gerechnet, dass der Bundesrat die im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie geschlossenen Gastrobetriebe erst wieder am 8. Juni öffnen lasse, sagte Platzer auf Anfrage.

Auch die Einschränkungen seien weniger streng ausgefallen. Statt wie erwartet zwei Gäste dürften nun vier oder eine Familie an einem Tisch sitzen.

«Die schrittweise Öffnung ist auch eine Herausforderung.»

Casimir Platzer, GastroSuisse-Präsident

«Die schrittweise Öffnung ist jedoch auch eine Herausforderung, vor allem betriebswirtschaftlich», präzisiert Casimir Platzer. Das Sicherheitskonzept für die Mitarbeiter liege derzeit beim Staatssekretariat für Wirtschaft. Darin schlage die Branche vor, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Schutzmaske tragen, wenn sich die Mindestdistanz nicht einhalten lasse. Das gelte sowohl im Gastbereich als auch in der Küche. Eine generelle Maskenpflicht in der Küche sei nicht vorgesehen. Ihm sei versichert worden, eine Übertragung des Coronavirus über Lebensmittel sei praktisch ausgeschlossen.

Umso wichtiger ist es, dass der Bundesrat und die Politik auch bei den weiteren Forderungen des Gastgewerbes rasche Fortschritte erzielen: «Die Branche wird nach den schnellen und sinnvollen Sofortmassnahmen auch mittel- und langfristige Unterstützungsmassnahmen benötigen», so Casimir Platzer. «Wir werden uns für ein Konjunkturprogramm stark machen.» Das Gastgewerbe mit seinen rund 28'500 Betrieben, 264'000 Mitarbeitenden und 8000 Lehrstellen gehört zu den besonders gebeutelten Branchen.

Zufriedener Gewerbeverband

Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) begrüsste die vom Bundesrat beschlossene etappenweise Lockerung der Massnahmen gegen die Covid-19-Pandemie.

Besonders zufrieden er mit der Öffnung der Restaurants und des ganzen Detailhandels. Der Verband hatte seit längerem auf eine schnellere Lockerung der Massnahmen gedrängt. Wie er am Mittwoch mitteilte, zeigte er selbst bereits eine schrittweise Rückkehr zur Normalität auf. Der SGV äusserte sich sehr befriedigt, dass der Bundesrat diese Überlegungen aufgenommen und in seine Entscheidungen integriert habe.

Schutz der Mitarbeiter im Vordergrund

Travail.Suisse begrüsste das schrittweise Vorgehen ebenfalls. Bei der Öffnung der Restaurants seien die Schutzmassnahmen massgebend, schrieb der Dachverband. Dabei dürfe nicht nur auf die Eigenverantwortung der Arbeitgeber gesetzt werden. Kontrollen seien nötig, auch um das Personal vor unrealistischen gesundheitspolizeilichen Aufgaben zu bewahren.

Besonders erfreut ist der Gewerkschaftsdachverband über die definitive Wiedereröffnung der Schulen und Betreuungsangebote. Endlich finde die anstrengende Zeit mit gleichzeitiger Erwerbs- und Familienarbeit ein Ende. Bei der Öffnung brauche es aber einheitliche Regelungen. Ein kantonaler Flickenteppich sei nicht angezeigt.