Milliarden für BatteriefabrikRenault will bei E-Autos Gas geben
Ein Partner des französischen Auto-Herstellers investiert zwei Milliarden Franken in eine Batteriefabrik im Land. 2500 Jobs sollen entstehen.
Der chinesische Envision-Konzern will in Nordfrankreich bis zu zwei Milliarden Euro in eine Batteriefabrik investieren und dem Autohersteller Renault zuliefern. Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen 2500 Jobs geschaffen werden, teilte Renault in Boulogne-Billancourt bei Paris mit.
Renault schloss nach eigenen Angaben eine Partnerschaft mit Envision AESC. Damit wolle der Autohersteller bei E-Autos wettbewerbsfähiger werden. Envision AESC sei bereits Partner des japanischen Herstellers Nissan, mit dem Renault in einer Allianz verbunden ist.
Rendite statt Masse bei Renault
Renault-Generaldirektor Luca de Meo setzt bei dem Umbau des Herstellers weniger auf Masse und will stattdessen Rendite erzielen. Er sieht insbesondere bei E-Autos grosse Chancen. Renault hatte im vergangenen Jahr einen milliardenschweren Verlust eingefahren.
Konkurrent Stellantis mit den Marken Opel, Peugeot oder Fiat hatte bereits eine Batterieproduktion im nordfranzösischen Douvrin angekündigt.
Audi und VW machens vor
In der Autoindustrie geht es rasch vorwärts mit der Elektrifizierung des Antriebs. So hat nach der Volkswagen-Tochter Audi auch die Kernmarke VW angekündigt, man bereits sich auf den endgültigen Abschied vom Verbrenner vor. «In Europa steigen wir zwischen 2033 und 2035 aus dem Geschäft mit Verbrenner-Fahrzeugen aus», sagte VW-Vertriebsvorstand Klaus Zellmer dem «Münchner Merkur» vom Samstag. In den USA und China werde der Ausstieg etwas später erfolgen, in Südamerika und Afrika werde es «noch ein gutes Stück länger dauern», sagte Zellmer.
Audi hatte angekündigt, bis spätestens 2033 die letzten Verbrenner vom Band laufen zu lassen. VW will sich für den Ausstieg etwas länger Zeit lassen. VW werde aber auch weiterhin in die Verbesserung seiner Verbrenner investieren, versicherte Zellmer. Dies gelte auch für den Diesel. Zwar werde die geplante Verschärfung der EU-Abgasnorm für Diesel «sicher eine besondere Herausforderung». Allerdings würden Dieselantriebe gerade bei Kunden mit hoher Laufleistung «noch sehr stark nachgefragt».
Chip-Mangel macht Sorgen
Weiterhin grosse Sorgen bereiten dem Konzern die Versorgungsengpässe bei Halbleitern. Dies sei «die grösste Herausforderung, die wir aktuell zu lösen haben», sagte Zellmer der Zeitung. Die Versorgung mit Chips werde in den kommenden Monaten weiter angespannt bleiben und Produktionsanpassungen seien «nicht auszuschliessen». Für das zweite Halbjahr wird demnach aber eine Verbesserung erwartet.
Wegen massiver Lieferschwierigkeiten bei elektronischen Bauteilen hatten zuletzt zahlreiche Autobauer die Produktion drosseln müssen und ganze Schichten gestrichen. Auch Volkswagen musste die Produktion wegen des Chipmangels zuletzt runterfahren.
sda/afp
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