Wahlen im Kanton ZugRegierung bleibt rein bürgerlich, Dittli mit Glanzresultat gewählt
Die Mitte hat ihre drei Sitze in der Zuger Regierung verteidigt. Laura Dittli schafft damit wie ihre Schwester in der Waadt den Einzug in die Exekutive. Für die Linke setzt es eine Niederlage ab.
Die Zuger Regierung bleibt in bürgerlichen Händen: Die sechs Bisherigen haben am Sonntag die Wiederwahl geschafft. Neu in der Exekutive ist Laura Dittli (Mitte). Mit einem Glanzresultat verteidigte sie den Sitz des zurücktretenden Sicherheitsdirektors Beat Villiger.
Am meisten Stimmen holte Mitte-Gesundheitsdirektor Martin Pfister (21'894 Stimmen), gefolgt von der Kantonsrätin und Anwältin Laura Dittli aus Oberägeri, die neu in die Regierung gewählt wurde. Die 31-Jährige machte 21'013 Stimmen und überflügelte sogar die anderen fünf bisherigen Regierungsmitglieder. Bereits für eine kleine Sensation gesorgt hatte im April dieses Jahres ihre jüngere Schwester, die 29-jährige Valérie Dittli. Sie schaffte den Einzug in die Waadtländer Regierung.
Die Wahl ihrer Schwester habe ihr «sicher nicht geschadet», sagte Dittli mit einem Schmunzeln. Aber letztlich werde eine Wahl nicht in den letzten zwei Monaten entschieden. Sie sei stets mit viel Herzblut dabei und gut vernetzt. Dittli ist die jüngste der fünf Regierungsrätinnen, die der Kanton Zug bisher hatte.
Linke Kandidatin chancenlos
An dritter Stelle folgt der Vorsteher der Direktion des Innern, Andreas Hostettler (FDP) mit 20'674 Stimmen. FDP-Baudirektor Florian Weber erhielt 20'492 Stimmen, Volkswirtschaftsdirektorin Silvia Thalmann-Gut (Mitte) 20'087 Stimmen, SVP-Finanzdirektor Heinz Tännler 19'203 Stimmen und SVP-Bildungsdirektor Stephan Schleiss 18'379 Stimmen. Das absolute Mehr lag bei 12'055 Stimmen, die Wahlbeteiligung bei 44,68 Prozent.
Das beste Resultat der Nichtgewählten machte die ALG-Kantonsrätin Tabea Zimmermann mit 11'739 Stimmen. Sie hätte den linken Sitz in der Regierung nach vierjähriger Abstinenz zurückerobern wollen. Dieser Plan ging nicht auf. Entsprechend war ihr ihre Enttäuschung ins Gesichts geschrieben. «Ja, ich bin sehr enttäuscht», sagte sie. Ihre Nichtwahl bedeute, dass die öko-soziale Stimme vier weitere Jahre nicht in der Regierung vertreten sei. Die GLP-Kandidatin Tabea Estermann erhielt 11'667 Stimmen.
Auf dem letzten Platz liegt Adi Hadodo (3636 Stimmen), der für «aufrecht-zug» antritt, eine Bewegung die sich kritisch gegenüber den Schutzmassnahmen während der Corona-Pandemie positionierte.
Kleiner Rechtrutsch im Parlament
Nicht nur in der Regierung, auch im Parlament bleibt die Mitte die stärkste Kraft – trotz Sitzverlusts. Sie hält neu noch 19 Sitze (2018: 21 Sitze). Die SVP hat weiterhin 18 Sitze, gleich wie die FDP, welche gegenüber 2018 einen Sitz dazugewinnt. Anfang 2019 hatte die FDP bei der Ergänzungswahl in Walchwil einen Sitz an die SP verloren.
Die ALG kann ihre 11 Sitze im Rat behalten und die SP ist mit neu 8 Sitzen vertreten. Damit verlieren die Sozialdemokraten gegenüber 2018 einen Sitz. Zwei Sitze dazu gewinnen konnte die GLP. Sie verfügt neu über 6 Sitze im Kantonsparlament.
SDA/nlu
Fehler gefunden?Jetzt melden.