Champions League: Real Madrid - Manchester CityReal Madrid – der Wahnsinn hat gewonnen
Manchester City wirkt bis in die 90. Minute wie der sichere Teilnehmer am Final der Champions League. Dann dreht Real Madrid mal wieder ein Spiel, das man eigentlich gar nicht drehen kann.
Sie waren weg vom Fenster. Geschlagen. Die Reisetickets von Manchester nach Paris ins Stade de France waren gebucht. Und dann das. Dann diese zwei Minuten. Erst die Neunzigste – Rodrygo trifft für Real Madrid zum 1:1 gegen Manchester City. Die Madrilenen sind zurück.
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Die Engländer hätten zuvor durch Jack Grealish den Abend definitiv beenden können. Haben sie nicht. Dafür zahlen sie in der 91. Minute teuer. Ein hoher Ball in den City-Strafraum – wieder ist dieser Rodrygo da. Diesmal mit dem Kopf. 2:1, es geht in die Verlängerung.
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Das ist Reals Geschichte in dieser Champions League. Gegen Paris St-Germain waren die Madrilenen nach menschlichem Ermessen ausgeschieden. Gegen Chelsea schienen sie geschlagen. Im Hinspiel in Manchester, bei diesem wunderbar vogelwilden 3:4 waren sie eigentlich gnadenlos unterlegen.
Ancelottis Erfolgsgeheimnis
Aber Real Madrid braucht in dieser Champions League jeweils nur ein paar Minütchen der Genialität. Oder des Wahnsinns? Was immer es ist: Es reicht, um die geordnetsten Mannschaften dieses Planeten komplett konfus zu machen.
Das Geheimnis? «Es ist nicht wirklich kompliziert.» So hat das Carlo Ancelotti wirklich gesagt vor dem Rückspiel. Alles, was es braucht für einen Finaleinzug? «Individuelle Klasse, eine geschlossene Teamleistung, Herz und die eigenen Zuschauer.» Alles ganz einfach also.
Man muss vermutlich die Königsklasse als Trainer schon dreimal gewonnen haben, um vor so einem Abend die unerschütterliche Ruhe des Italieners ausstrahlen zu können. Und ein Team braucht vielleicht gerade so einen Stoiker an der Linie, um sich immer wieder aus den aussichtslosesten Situationen befreien zu können. Als es in die Verlängerung geht, ist allen im Stadion klar, dass jetzt nur noch eine Mannschaft gewinnen kann: Real Madrid. Und die, die es am meisten wissen, spüren, leben, das sind die Männer in Weiss, die Spieler von Real Madrid.
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Es kommt, wie es kommen muss: Das Heimteam startet mit Raketenschuhen in die Verlängerung. Kaum rollt der Ball wieder, kommt Ruben Dias zu spät gegen Karim Benzema. Elfmeter. Benzema vollendet gleich selber. Es ist sein 15. Treffer im 11. Spiel dieser Champions League.
City kommt nicht zurück. Wie soll ein Team damit umgehen, dass es ein Hinspiel fast nach Belieben dominiert hat. Dass es das Rückspiel während fast 90 Minuten im Griff hat. Und dass es trotzdem vor dem Aus steht?
Guardiola wartet weiter
Seit erstaunlichen elf Jahren rennt Pep Guardiola seinem dritten Pokal in der Champions League hinterher. Oft schien es, als sei er mit etwas gar genialen Ideen nicht ganz unschuldig am Scheitern seiner Teams.
An diesem Abend verzichtet Guardiola auf allen Schnickschnack. Hinten rechts soll der eben erst genesene Kyle Walker den jungen Vinicius bremsen, der City im Hinspiel so grosse Schmerzen bereitet hat. Das klappt: Walker grätscht den Brasilianer klassisch-britisch ab. Zumindest, bis er in der 73. Minute erneut verletzt raus muss.
Als Guardiola sein Schaltzentrum Kevin De Bruyne durch Ilkay Gündogan ersetzt, scheint er dafür nur Sekunden später belohnt zu werden. Gündogan findet in der 73. Minute Bernardo Silva. Der bereitet wunderbar das Führungstor durch Riyad Mahrez vor. Alles wirkt geordnet. Alles sieht nach einem rein englischen Final in der Champions League aus.
Aber daraus wird nichts. Nicht Guardiola reist nach Paris ans Endspiel gegen Liverpool. Sondern Ancelotti, der schon abgeschriebene Trainer, der in Madrid unverhofft noch einmal goldene Zeiten erlebt.
Der Wahnsinn hat gewonnen.
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker:
Wechsel bei Real
Für Kross kommt nach 68 Minuten Rodrygo. Real agiert fortan mit einer offensiveren Aufstellung.
67'
City musste nach der Pause kurz leiden. Aber die Sturm-und-Drang-Phase des Heimteams haben die Engländer überstanden. Sie kontrollieren derzeit die Partie ganz gut. Und mit jeder Minute, die ohne Tor vergeht, rückt ein englischer Final gegen Liverpool näher.
65'
Carvajal kommt gegen de Bruyne zu spät und sieht richtigerweise die Gelbe Karte.
Von Vinicius Junior müde gelaufen?
Den ganzen Abend lang schon sprintet Walker Vinicius Junior hinterher. Und er tat das bisher vorzüglich, der City-Aussenverteidiger ist immer wieder zur Stelle. Jetzt wirkt er aber angeschlagen, ein Wechsel zeichnet sich ab. Walker signalisiert seinem Trainer Guardiola aber vorerst, weiterspielen zu können.
Ballbesitz 50:50
Es ist eine Statistik, die nicht immer die Stärkeverhältnisse in einer Partie wiedergibt. Aber hier gibt der ausgeglichene Ballbesitz ein ziemlich genaues Bild ab. Auch wenn Real zuletzt drückte und gefährlicher war.
55'
Reals Sturm-und-Drang-Phase dauert an. Vinicius verstolpert im Strafraum gleich zweimal den Ball. Der junge Brasilianer kann mit seiner Schnelligkeit ein sehr gefährlicher Offensivspieler sein, er wirkt aber hin und wieder kopflos.
52'
Vinicius Junior lässt sich nichts anmerken von seiner verpassten Chance. Er dribbelt in den Strafraum und legt dann für Modric auf, der Schuss des Kroaten wird geblockt. Und dann leistet sich City-Goalie Ederson bei seinem Ausflug eine Unsicherheit, er kriegt den Ball nicht zu fassen. Das Spiel von Real wirkt nun deutlich zwingender als noch in der ersten Halbzeit. City muss aufpassen.
Dieser Chance könnte Real noch lange nachtrauern
Es wäre für das Heimteam der perfekte Start in die zweite Halbzeit gewesen. Da tun sich die Königlichen während 45 Minuten schwer, sich Chancen zu erspielen. Und dann ist die zweite Halbzeit ein paar Sekunden alt, und Vinicius Junior lässt die bisher beste Gelegenheit liegen. Für City heisst es: durchatmen.
46'
Weiter gehts. Und wie! Real spielt nach wenigen Sekunden einen langen Ball, dann legt Carvajal für Vinicius Junior quer. Und der Real-Brasilianer schafft es doch tatsächlich, aus wenigen Metern das Tor zu verfehlen. Das hätte ein Tor sein müssen.
Die strittigste Szene der ersten Halbzeit
In der Anfangsphase geraten Laporte und Modric aneinander. Im Blue-Studio legt sich der frühere Schiedsrichter Urs Meier fest, er findet, City-Verteidiger Laporte hätte für diese Tätlichkeit die Rote Karte sehen müssen. Der VAR griff nicht ein.
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Pause
0:0 steht es nach 45 Minuten. Die Partie ist ausgeglichen, grosse Chancen sind Mangelware. Intensiv geht es aber zu und her, so wie man das von einem Halbfinal in der Champions League zwischen zwei der besten Mannschaften der Welt erwarten kann. Klar ist, Real benötigt nach der Pause mindestens ein Tor, um den Final erreichen zu können. Das dürfte für eine unterhaltsamere zweite Halbzeit sorgen. Wir sind gleich zurück.
45+2'
Noch ein Corner für City. Foden bringt den Ball zur Mitte, Carvajal kann mit dem Kopf klären. Dann ist Pause.
45+1'
2 Minuten werden nachgespielt. Real war zuletzt druckvoller, beiden Teams fehlt es an der letzten Genauigkeit.
43'
Der Puls geht in die Höhe. Benzema taucht alleine vor City-Goalie Ederson auf und verfehlt doch tatsächlich das Tor. Der Treffer hätte allerdings nicht gezählt. Der Franzose stand im Abseits.
42'
Die Real-Fans sind bekanntlich ja sehr anspruchsvoll, der Fussball ihres Teams soll nicht nur erfolgreich sein, sondern bitte auch ansehnlich. Jetzt feiern sie aber gerade ihren Spielmacher Modric, weil er einen Gegner abgegrätscht hat.
40'
Foden zieht aus der Distanz ab, Real-Goalie Courtois pariert. Im Gegenzug sprintet wieder Vinicius Junior los. Wieder zieht er gegen Walker den Kürzeren. Starke Leistung des Aussenverteidigers.
Emotionen kochen hoch
Modric schnippelt einen Pass aus dem Fussgelenk, Vinicius Junior sprintet los und wird dann von Walker zur Seite geräumt. Die Real-Fans sehen ein Foul und fordern die Rote Karte für den City-Verteidiger. Wir buchen das aber unter solidem Körperkontakt ab. Weiter gehts.
36'
Das Spiel hat zuletzt etwas an Tempo verloren. Jetzt aber zieht Mahrez zur Mitte. Er wird ebenso geblockt wie Foden.
Halbe Stunde vorbei
Trainer Guardiola dürfte zufrieden sein. City wirkt stabil, City hat sich zuletzt einem Tor angenähert. Der Spanier scheint die richtigen Schlüsse aus der Vergangenheit gezogen zu haben. Jedenfalls ist er diesmal nicht der Versuchung erlegen, mit einem speziellen taktischen Kniff den Gegner (und oft auch sein Team) zu überraschen. Die Engländer scheiterten in den vergangenen Jahren deshalb unter anderem an Monaco und Lyon.
27'
Freistoss für Real. Spezialist Kross präpariert sich den Ball. Und schlenzt den Ball dann am Tor vorbei.
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