Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Nach Schätzungen der ETH
R-Wert erneut deutlich nach unten korrigiert

Der R-Wert gibt regelmässig Anlass  zu Diskussionen.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Warum steigt der R-Wert, während die Fallzahlen sinken? Diese Frage stellten sich viele Beobachter in den letzten Tagen. Der Wert gibt an, wie viele Personen ein Infizierter durchschnittlich ansteckt. Liegt er über 1, müssten die Fallzahlen wieder steigen.

An der Pressekonferenz des Bundesrats konnte am Mittwoch keine klare Antwort geliefert werden. Auf eine entsprechende Frage sagte Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG): «Der R-Wert bezieht sich auf eine Situation vor zehn Tagen. Das Gleiche gilt für die gemeldeten Fälle jeden Tag. Das heisst: Für die nächsten Tage müssten wir eine Stabilisierung oder sogar eine leichte Zunahme der Fälle erwarten.»

Fallzahlen sinken weiter

Das ist bislang nicht passiert. Am Freitag wurden schweizweit 17 Prozent weniger Fälle gemeldet als am gleichen Tag der Vorwoche. In den letzten sieben Tagen wurden 12 Prozent weniger Fälle registriert als in sieben Tagen davor. Auch der Anteil positiver Tests ist weiter gesunken. Am Freitag lag er mit 5,05 Prozent nur noch knapp über der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als kritisch eingestuften Grenze. Zuletzt war dies Ende September der Fall. Die WHO geht davon aus, dass bei einer Positivitätsrate von über 5 Prozent zu viele Infizierte unentdeckt bleiben.

Der R-Wert wiederum wurde am Freitag deutlich nach unten korrigiert. Das BAG stützt sich dabei auf Schätzungen der ETH, die mit einer Verzögerung von rund zehn Tagen gemacht werden. Am Donnerstag lag der letzte verfügbare R-Wert (jener für den 22. Januar) bei 1,01. Gemäss der neusten Schätzung vom Freitag wird der Wert für diesen Tag mit 0,92 angegeben. Der neuste verfügbare R-Wert (jener für den 26. Januar) liegt nun bei 0,88. Bleibt es dabei, halbieren sich die Fallzahlen alle vier Wochen.

R-Wert-Schätzungen sind schwierig. Bereits im Dezember musste die ETH die Werte deutlich nach unten korrigieren. (Lesen Sie hier mehr dazu) Diesmal liegt die Korrektur am unteren Rand des ursprünglich angegebenen Fehlerbereichs von 0,88 bis 1,15. Anders als die ETH publiziert das BAG diesen Fehlerbereich nicht auf seinem Corona-Dashboard.

Stagnation in Genf

Nach der Korrektur liegen auch die Schätzungen für die R-Werte der meisten Kantone wieder unter 1. Die Ausnahmen sind Genf und Freiburg. Allgemein wurden in der Westschweiz zuletzt wieder deutlich mehr Corona-Fälle gemeldet als in der Deutschschweiz.

Am Freitag sprachen Vertreter des Kantons Genf an einer Pressekonferenz von einer Stagnation der Fallzahlen – die möglicherweise mit einer stärkeren Verbreitung der mutierten Viren zusammenhängt. In Genf machen sie über 50 Prozent der Fälle aus, in der Waadt zwischen 30 und 40 Prozent.