Aktion der EishockeyspielerLandesweiter Protest: Die Spieler liessen den Puck liegen
Wegen einer gemeinsamen Banner-Aktion aller zehn Teams im Zusammenhang mit den Ligareformen begannen die fünf NL-Spiele alle mit Verspätung.
So viel zeitgleiche Einigkeit herrscht sonst nie in einer Meisterschaft. Der Schiedsrichter wirft den Puck ein, die Spieler ignorieren diesen aber und fahren zur Bank, wo sie gemeinsam grosse Banner ausbreiten. Die Farben sind überall anders, die Botschaften aber wortwörtlich gleich: «Der Nachwuchs ist unsere Zukunft, die Fans unser Rückgrat und Eishockey unser Leben.»
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Mit grammatikalischer Pedanterie lässt sich ein kleiner Plural-Fehler feststellen, doch darum geht es nicht. Die Spieler protestieren gegen die Reformen, oder besser gesagt gegen die Art und Weise, wie die Clubs und ihre CEOs diese zuletzt vorantrieben.
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Hinter der Aktion steht die Schweizer Spielvereinigung, die SIHPU. Ihr Präsident, der frühere Goalie Jonas Hiller, ist beim Spiel Davos – Zug im Stadion und äussert sich in der ersten Drittelpause im Interview auf «MySports». Es sei kein Protest, stellt er gleich zu Beginn fest: «Es ist ein Zeichen, das die Spieler setzen wollen: Wir machen uns Sorgen. Vieles, das derzeit läuft, ist falsch.»
Banner von den Fans
Es fällt auf, dass die Banner nicht nur farblich unterschiedlich gestaltet sind. Der Grund: Es sind jeweils die Fan-Gruppierungen der am Spiel beteiligten Teams, die zusammen für die Herstellung verantwortlich waren. «Die Fans können derzeit nicht ins Stadion, können sich dort nicht äussern oder ihre Banner selber aufhängen», erklärt Hiller den Schulterschluss zwischen Anhängern und Spielern.
Der Protest, oder das Zeichen, gilt dem ganzen Reformpaket, aber vor allem der Ausländer-Thematik. Kürzlich beschloss die Liga, dass ab der Saison 2022/23 in der National League sieben statt vier Ausländer pro Spiel und Team eingesetzt werden dürfen. Dies immer mit dem Vorbehalt, dass das ganze Reformpaket durchkommt, inklusive «Financial Fairplay», das eine Art Lohnobergrenze regulieren soll, im Detail aber noch nicht ausgearbeitet ist.
Die ganze Ausländer-Thematik ecke vor allem an, sagt Hiller: «Wir sind in einer Krise, darum mussten die Spieler bereits auf Löhne verzichten. Dennoch wurden seither Spieler transferiert und neue Ausländer verpflichtet, obwohl es diese Saison gar keinen Absteiger gibt.» Ebenfalls nicht einverstanden seien die Spieler, so Hiller, dass die ganze neue Ausländer-Regelung «hintenherum» beschlossen worden sei, ohne die Spieler bei der Entscheidungsfindung zu integrieren.
«Es ist der falsche Ansatz, wenn die zwölf CEOs der Clubs das Gefühl haben, sie alleine müssten die Veränderungen herbeiführen.»
Die Integration aller Beteiligten sei aber wichtig, so Hiller. «Die Spieler sind grosser Teil des ganzen Produkts, sie wollen nicht nach der Pfeife von anderen tanzen. Das gleiche gilt für die Fans. Sie sind der Kunde des Produkts.» Welches Ziel soll die Aktion haben? Sie solle eine positive Nachricht sein, sag Hiller. «Das Ziel muss sein, dass alles nochmals gemeinsam diskutiert wird. Es ist der falsche Ansatz, wenn die zwölf CEOs der Clubs das Gefühl haben, sie alleine müssten die Veränderungen herbeiführen.»
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