Probefahrt mit XV-Nachfolger von SubaruEin neuer Name für altbekannte Werte
Der Subaru XV heisst ab sofort Crosstrek. Trotz einigen Updates bleibt er im Kern ganz der Alte.
Wie bei anderen japanischen Herstellern auch ist die Umstellung auf die Elektromobilität bei Subaru noch nicht weit fortgeschritten. Immerhin findet man mit dem Solterra inzwischen ein reines E-Modell in der Palette. Dabei handelt es sich allerdings um einen Toyota mit leicht geändertem Design. Ansonsten setzt Subaru nach wie vor voll auf den Boxermotor, der seit 57 Jahren zur DNA der Marke gehört. «Wir werden in Europa so lange Boxermotoren anbieten, wie es gesetzlich erlaubt ist», sagt Kommunikationschef David Dello Stritto fast schon trotzig. Das mag im heutigen Umfeld eine unpopuläre Haltung sein. Doch genau diese Eigentümlichkeit macht Subaru für viele so sympathisch, dass sie der Marke ein Leben lang treu bleiben.
Dennoch muss auch der vergleichsweise kleine Hersteller die Elektrifizierung vorantreiben. Das angekündigte Ziel, bis 2030 immerhin 40 Prozent der Modellpalette elektrifiziert zu haben, wurde nun vom Konzern korrigiert. «Wir beschleunigen unsere Strategie», bestätigt Dello Stritto. «Neu gilt, dass wir bis Ende des Jahrzehnts 50 Prozent der Flotte mit rein batterieelektrischem Antrieb ausgerüstet haben wollen.» Bis 2026 sollen dafür vier neue SUV aufgelegt und dann bis 2028 vier weitere E-Modelle lanciert werden. Im aktuellen Portfolio werden nur noch das Sportcoupé BRZ sowie der Outback mit reinem Verbrennungsmotor angeboten, alle anderen sind immerhin mit Mildhybridtechnik ausgestattet.
Besseres Handling und leiser
Für den XV, den Subaru per Anfang nächsten Jahres neu auflegt, bleibt hingegen vorerst alles beim Alten. Der 2011 eingeführte Crossover, der in Europa aktuell 40 Prozent des Subaru-Absatzes ausmacht und somit klar das wichtigste Modell der Marke ist, wird auch nach der Modellüberarbeitung ausschliesslich mit Boxermotoren angeboten – allerdings wird es ihn fortan nur noch als E-Boxer mit Mildhybrid-Unterstützung geben. Sein 2-Liter-Benziner wird also von einem in das stufenlose Getriebe integrierten E-Motor unterstützt, was den Verbrauch und den CO2-Ausstoss immerhin etwas reduziert. Doch mit einem WLTP-Schnitt von 7,7 Litern respektive 174 Gramm CO2 pro Kilometer ist das Modell im aktuellen Umfeld ziemlich schlecht aufgestellt.
Die grösste Änderung betrifft den Namen des Modells: Der beliebte XV heisst ab sofort Crosstrek, wie das Modell in den USA schon länger heisst. Er basiert weiterhin auf dem Impreza, der ebenfalls ab Januar in überarbeiteter Form in den Handel kommt (vgl. Box). Beide Modelle bauen auf einer neuen Architektur auf. «Dadurch konnten wir die Steifigkeit der Karosserie um zehn Prozent erhöhen, was sich vorteilhaft auf Handling, Stabilität und Fahrkomfort auswirkt», betont Markensprecher Dello Stritto. Das ist tatsächlich spürbar: Im Gelände zeigt sich die höhere Torsionssteifigkeit vor allem bei Achsverschränkungen und beim Überfahren von kleinen Wellen – im Fahrgastraum ist dabei kein Knacken oder Knirschen zu hören. Auf der Strasse wirkt sich die höhere Verwindungssteifigkeit in einem direkteren Handling und einem komfortableren Abrollen aus. Ausserdem konnten die Innengeräusche deutlich reduziert werden.
Viele kleine Optimierungen
Neue Sitze steigern den Fahrkomfort zusätzlich: Gemäss Hersteller sollen sie die Bewegungen des Torsos und des Kopfes, die durch Bewegungen des Autos während der Fahrt ausgelöst werden, um über 40 Prozent reduzieren. Im Direktvergleich mit dem Vorgängermodell ist auch diese Verbesserung spürbar. Das Offroad-Fahrprogramm X-Mode, das die Kraftverteilung, die Gasannahme und das Getriebe für eine möglichst hohe Geländegängigkeit anpasst, wurde erweitert und ist neu auch im Rückwärtsgang aktiv, die integrierte Bergabfahrhilfe regelt nun feiner. Das kamerabasierte Sicherheitssystem Eyesight wurde ebenfalls überarbeitet und um neue Assistenzfunktionen erweitert, und im Cockpit thront nun ein deutlich grösserer Touchscreen für das Infotainmentsystem, das neu auch kabellos mit Apple Carplay und Android Auto verbunden werden kann. Hinzu kommen kleine Optimierungen innen und aussen wie neue USB-C-Anschlüsse oder eine dritte Düse für die Scheibenwaschanlage.
Äusserlich wurde der Crosstrek hingegen nur wenig verändert – das Design wurde lediglich mit etwas schmaleren Scheinwerfern geschärft. Verständlich, dass Subaru am Erfolgsmodell nur so viel wie nötig ändert, um es für die kommenden Jahre aktuell zu halten. «Diese Baureihe ist sehr wichtig für uns», sagt Unternehmenssprecher David Dello Stritto. «Sie hat Subaru verändert, weil sie viele neue Kunden zur Marke bringt.» Denn zwei Drittel aller Käufer dieses Modells stossen neu zur Marke Subaru. Das ist für den vergleichsweise kleinen japanischen Hersteller, der seinen Hauptabsatz in den USA erzielt, im europäischen Markt besonders wertvoll.
Fehler gefunden?Jetzt melden.