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Porträt des Galaxus-Regisseurs
Humor ist seine Lieblingssprache

ZT: Der Kopf - Chris Niemeyer ist Regisseur des neuen Audioguides im Friedhof Manegg. Er drehte unter anderem die Galaxus-Werbungen oder "Der Bestatter". 
Zürich, 7.12.2023

Man glaubt, eine Werbung für Katzenfutter zu sehen: Da ist die passende Musik, das perfekte graue Büsi, die säuselnde Frauenstimme aus dem Off, die Besitzerin in dem luxuriösen Interieur. Sie ruft ihre Prinzessin zum Essen, doch die Katze schleicht ihrer Besitzerin so blöd um die Füsse, dass sie längs auf den Boden knallt. Die Kamera zieht auf, diverse Artikel werden in der Wohnung beschriftet und mit ihren entsprechendem Preis gekennzeichnet, und allen wird klar: ah, eine Galaxus-Werbung.

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Verantwortlich für dieses «Ah» ist auch ihr Regisseur und Mitautor Chris Niemeyer. Das Prinzip der Werbeserie für das Onlinewarenhaus ist immer das gleiche: Man dockt bei den Zuschauerinnen und Zuschauer an Sehgewohnheiten an, um diese dann mit Humor zu brechen. Eine Werbung für Pralinés? Nein, Galaxus. Oder, aktuellstes Beispiel: eine rührende Weihnachtswerbung? Nein.

«Humor ist die schönste Sprache, um etwas zu erzählen», sagt Niemeyer im Gespräch. Es sei ihm ein wenig peinlich, und er schäme sich auch dafür, aber er müsse immer wieder lachen, wenn er eigene Werbungen sehe.

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Wichtig, nicht nur bei Werbungen, sind für den Fünfzigjährigen die Aufnahmen von Stimmen. «Bei Sprachaufnahmen bin ich fast schon obsessiv», sagt er. Und weiter: «Die Stimme ist eines der höchsten Güter der Schauspielerei.»

Seine gesammelten Erfahrungen kommen Niemeyer auch bei seiner neuesten Regiearbeit zugute: «In Ewigkeit, Aber», ein Audiowalk über den Friedhof Manegg, auf welchem man zum Beispiel auf das verlegte Grab des bekanntesten Schweizer Staatsmannes, Mammutbäume oder eine Inschrift mit ominösem Schreibfehler stösst.

Es ist für den Regisseur bereits das zweite Mal, dass er zusammen mit Autor Markus Rottmann, der beide Touren geschrieben und entworfen hat, sowie dem Sounddesigner Peter Bräker die Texte szenisch-akkustisch umsetzte.

Niemeyer kam als Kind einer Bernerin und eines Deutschen in Zürich auf die Welt. Er besuchte das Gymnasium Rämibühl, machte ein Austauschjahr in Argentinien, kehrte nach Zürich zurück und schloss die Matur ab. Mit 20 Jahren fing er in Buenos Aires die Filmschule an. Den Abschluss der Filmfachklasse machte er jedoch in Zürich an der Kunstgewerbeschule.

ZT: Der Kopf - Chris Niemeyer ist Regisseur des neuen Audioguides im Friedhof Manegg. Er drehte unter anderem die Galaxus-Werbungen oder "Der Bestatter". 
Zürich, 7.12.2023

Schnell hatte er die ersten Kunden als freier Filmer und gründete 2003 mit einem Schulfreund aus der Primarschule seine eigene Firma Plan B Film. 

Mit ihr gelang ihm auch ein erster grosser Erfolg. Niemeyers Kurzfilm «Las Pelotas» gewann 2010 an diversen internationalen Wettbewerben Preise und den Schweizer Filmpreis.

Später sollte er auch für SRF zehn Episoden für «Der Bestatter» drehen und für RTS die Comedy-Serie «La chance de ta vie – Jackpot des Lebens».

Als er 2022 die Anfrage von seinem Freund Markus Rottmann erhielt, beim ersten Audiowalk für den Friedhof Sihlfeld Regie zu führen, sagte er sofort zu. Es sei ein spannendes Format, ein immersives Erlebnis, sagt der Zürcher. Und eben, da ist noch die Vorliebe für die Arbeit mit Stimmen.

Das Budget bei einem solchen Vorhaben ist bescheidener als bei Werbungen – aber auch die macht er nicht nur des Geldes wegen.: «Wenn es mir darum gehen würde, hätte ich 20 Jahre früher auf die Welt kommen müssen», sagt er.

Nein, er liebe sie, wollte schon immer auch Werbefilme drehen, bereits während der Schule. Gute Werbungen, so Niemeyer, setzten formale Ideen – wie etwa Schnitttechnik, Storytelling oder Kameraeinstellungen – oft radikaler um. Da könne sehr viel ausprobiert werden, findet er.

Seit 2016 dreht er nun bereits die bekannten Spots für Galaxus, in denen er mit den – falschen – Erwartungen der Zuschauerinnen und Zuschauer spielt. «Ich hab neulich den Zettel gefunden, auf dem die Idee für die ganze Kampagne steht. Der war sehr klein. Und da waren nicht mehr als zehn Zeilen drauf», erzählt er. Die Präsentation war offensichtlich erfolgreich.

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