Kolumne «Ertappt»Porsche-Fahrer lieben diese Strecke
Die Forchstrasse zwischen Herrliberg und der Forch wird oft als Rennstrecke missbraucht.
Lenkerinnen und Lenker von Sportwagen fahren gerne schnell. Dass dies nicht nur ein Vorurteil ist, zeigen mehrere Strafbefehle, welche die Staatsanwaltschaft See/Oberland kürzlich ausgestellt hat. Auffallend ist, dass eine Strecke in der Region offenbar besonders zum schnellen Fahren verleitet: die Forchstrasse zwischen Herrliberg und der Forch. Eine 29-jährige Schweizerin etwa flitzte mit ihrem Porsche Carrera die Strasse hinab und brachte dort, wo 80 km/h erlaubt sind, 110 km/h auf den Tacho.
Wegen grober Verkehrsverletzung kassierte sie eine bedingte Geldstrafe von 10 Tagessätzen zu 50 Franken, also 500 Franken, sowie eine Busse von 300 Franken. Mit der stark überhöhten Geschwindigkeit habe sie andere Verkehrsteilnehmende potenziell gefährdet, schreibt die Staatsanwaltschaft.
Noch verantwortungsloser war ein paar Wochen später ein anderer Sportwagenfahrer auf derselben Strecke: Der 48-jährige Schweizer bretterte die Forchstrasse hinauf und beschleunigte nach dem Weiler Rütihof gar auf 130 km/h, um ein Fahrzeug zu überholen. Er handelte sich damit eine bedingte Geldstrafe von 160 Tagessätzen zu 180 Franken (also 28’800 Franken) ein sowie eine Busse von 7200 Franken. Sein Auto: ebenfalls ein Porsche Carrera.
Fast könnte man also meinen, die Porsche-Fans hätten es darauf angelegt, quasi auf zwei Rädern um die Kurve zu fahren. Nun, ein 28-jähriger Schweizer, der mit 120 km/h durch die Gegend brauste und dafür eine bedingte Geldstrafe von 1400 Franken (20 Tagessätze zu 70 Franken) sowie eine Busse von 300 Franken aufgebrummt bekam, tat dies tatsächlich. Allerdings fuhr er nicht einen Sportwagen, sondern eine Yamaha. Der Motorradfahrer war auf die Minute genau zur gleichen Zeit unterwegs wie der Porsche-Fahrer. Er muss somit derjenige gewesen sein, der vom Sportwagen überholt wurde.
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