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Bürohr – Wirtschaftsnews der Woche
Den Roche-WCs fehlt ein «i»

Hier fehlt doch etwas: Behälter für gratis Tampons im neu eröffneten Forschungs- und Entwicklungszentrum von Roche.
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Was sagt die Toilette über ein Unternehmen aus? Nicht allzu viel, möchte man meinen. Trotzdem kann ein Vergleich zweier Konkurrenten durchaus reizvoll sein. Bei Novartis in Basel finden sich marmorne Böden und Wände sowie schwere Holztüren mit Messinggriffen. Sie erinnern in ihrem Luxus an den Bauherren des Campus, den früheren Novartis-Chef Daniel Vasella. Bei den noch unter dem früheren Chef Severin Schwan geplanten Roche-Hochhäusern ist das nun anders. Die Toilettenräume sind weiss und einfach gehalten. Im neu eröffneten Forschungs- und Entwicklungszentrum gibt es auf den Frauen- und den «All Gender»-Toiletten gratis Tampons. Kleiner Schönheitsfehler: Angeschrieben sind die metallenen Behälter mit «emergency hygene products» – das «i» ging irgendwie verloren.

Urs Wietlisbach zählt Mitarbeitende etwas gar grosszügig

Ist der Vermögensverwalter Partners Group mit Sitz in Baar ZG über Nacht zu einem der grössten Schweizer Arbeitgeber aufgestiegen? Diese Frage stellt sich, wenn man ein Interview mit einem der drei milliardenschweren Mitgründer in der NZZ liest. Er trat diese Woche als Mitglied der Organisation Kompass Europa auf, die mit einer Volksinitiative ein Rahmenabkommen mit der EU verhindern will. Im Gespräch behauptet Urs Wietlisbach: «Wir beschäftigen weltweit 150’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in der EU sind es 50’000. Wir sind ein global tätiges Unternehmen.» Tatsächlich beschäftigt die Partners Group weltweit 1800 Angestellte, wie ein Sprecher einräumt. Wietlisbach hatte grosszügig alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von jenen Unternehmen dazugerechnet, welche die Partners Group mehrheitlich kontrolliert – teilweise zusammen mit anderen Investoren. Schweizer Weltkonzerne wie Nestlé, Roche, Novartis, ABB und UBS können also beruhigt sein: Sie sind, gemessen an ihrer Mitarbeiterzahl, auch morgen noch weit grösser als die Partners Group.

Urs Wietlisbach, Finanzunternehmer, vorne, spricht waehrend einer Medienkonferenz zur Eidgenoessischen Volksinitiative "Fuer eine direktdemokratische und wettbewerbsfaehige Schweiz - keine EU-Passivmitgliedschaft (Kompass-Initiative)", am Montag, 30. September 2024, in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)

Bei Swissport wird für Tiere musiziert

Das Unternehmen Swissport mit Sitz in der Flughafengemeinde Opfikon ist vor allem dafür bekannt, mit seinen 60’000 Angestellten an 286 Flughäfen weltweit die Gepäckabfertigung oder die Check-in-Prozesse der Fluggäste durchzuführen. Ein weniger bekanntes Standbein ist der Transport von Haustieren, für den sich das Unternehmen unter der Leitung von Warwick Brady mächtig ins Zeug legt. Diese Woche hat es zum Beispiel im südafrikanischen Johannesburg eine «Pet Lounge» eröffnet. Dort dürfen die Tiere nicht nur in klimatisierten Räumen auf ihr Flugzeug warten, sondern sie werden auch gefüttert und mit «musikalischer Berieselung zur Beruhigung» bespielt, wie eine Firmensprecherin schreibt. Wir finden: Das ist endlich mal Katzenmusik der angenehmen Art.

Transportiert seit neustem nicht nur Tiere, sondern unterhält sie auch: Swissport.

Für die Swiss sind alle Schweizer Kreuze gleich

Wer ein Billett bei der Fluggesellschaft Swiss bucht, erhält heute oft nicht Swiss. Stattdessen sitzen irritierte Fluggäste teilweise in Maschinen von Air Baltic, Edelweiss oder Helvetic, die im sogenannten Wetlease-Betrieb im Auftrag der Swiss fliegen. «Es steht fest, dass wir den Wetlease-Anteil in Zukunft reduzieren wollen», sagte Swiss-Betriebschef Oliver Buchhofer darum im März im Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Am Dienstag jedoch, am ersten Arbeitstag des neuen Firmenchefs Jens Fehlinger, verkündete die Swiss die Verlängerung ihrer umfangreichsten Partnerschaft. Auf bis zu 15 Flugzeuge von Helvetic kann sie in den nächsten fünf Jahren zurückgreifen. Genau wie die Swiss-Maschinen – und anders als insbesondere die grün-weissen Flieger von Air Baltic – fliegen diese mit dem Schweizer Kreuz auf dem Heck. Ob die Swiss hofft, dass viele Fluggäste den Unterschied nicht bemerken?

Portrait von Oliver Buchhofer, Operationenchef der Swiss, über Nahost-Krise, Sommer-Verspätungen, Triebwerkprobleme.
14.11.2023
(URS JAUDAS/TAGES-ANZEIGER)