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VBZ-Chef zum Zürcher ÖV
«Wir brauchen mehr Depots, mehr Fahrzeuge, mehr Personal»

*OV zu den Unis am Morgen komplett ueberlastet* VBZ-Mitarbeiter druecken Passagiere ins Tram.

24.10.2022
(SILAS ZINDEL)
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Anfang Oktober haben die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) angekündigt, den Fahrplan im kommenden Jahr aus Personalmangel auszudünnen. «Wir haben nach wie vor in allen Bereichen mehr Krankheitsabsenzen als vor Corona», begründet VBZ-Direktor Marco Lüthi die Massnahme am Dienstag im Interview mit der NZZ.

Der Schritt hängt gemäss Lüthi auch mit mehr Personalwechseln und dem Fachkräftemangel zusammen, der auch bei den VBZ spürbar sei. Er sieht in der zunehmenden Aggressivität im Stadtverkehr eine mögliche Erklärung dafür, dass Transportunternehmen auf dem Land weniger Personalprobleme haben als die VBZ.

Kürzere Ausbildungsdauer und ein Fahrsimulator

Als Massnahme gegen den Personalmangel testen die VBZ derzeit neue Arbeitsmodelle. Lüthi nennt unter anderem die Option, die Schulung auf einen Fahrzeugtypus zu beschränken, um die Ausbildungsdauer zu verkürzen.

Auch wollen die VBZ bis 2026 einen Fahrsimulator beschaffen. «So können wir mehr Aspirantinnen und Aspiranten ausbilden, und die Auszubildenden können noch besser für die Hotspots in der Stadt trainieren», sagt der VBZ-Direktor.

Marco Lüthi, VBZ-Direktor, Zürich, 15.7.2021, Foto Dominique Meienberg

Generell wollen die VBZ die Kapazitäten bei der Ausbildung erhöhen – insbesondere im Trambereich. Im kommenden Jahr werden gemäss Lüthi bis zu zehn Personen statt bisher maximal sechs pro Monat ausgebildet. Ausserdem habe man einen Pilotversuch mit Fahrdienst-Mitarbeitenden im Alter bis zu 70 Jahren gestartet, da die Langfristplanung baldige Pensionierungen aufzeige.

Mehrkosten wegen Tempo 30

Angesprochen auf die geplanten Temporeduktionen im Stadtraum hält Lüthi fest, dass dies je nach Strecke und Linie die Wendezeit an der Endhaltestelle verkürze. «Ist sie zu knapp, müssen wir auf der entsprechenden Strecke ein zusätzliches Fahrzeug einsetzen.»

Gegenwärtig rechne man mit 15 Millionen Franken Mehrkosten jährlich, weil zusätzliche Fahrzeuge und mehr Personal benötigt werden – nicht zuletzt auch wegen der wachsenden Bevölkerungs in der Stadt Zürich. «Wir brauchen mehr Depots, wir brauchen mehr Fahrzeuge, wir brauchen mehr Personal – und zwar nicht nur im Fahrdienst, sondern auch in den Werkstätten oder im Unterhalt der Infrastruktur», sagt Lüthi zur NZZ.

tif