Insel Bornholm in DänemarkPerfekt für Strandferien im Spätsommer
Nirgendwo in Dänemark ist das Klima milder als auf Bornholm. Sieben Tipps für die nordische Sonneninsel.
Klippen und Strände

Bornholm ist zu gross, um sich zu langweilen, und zu klein, um sich zu verirren. Ganz unterschiedliche Landschaftstypen machen die Insel attraktiv: Im Norden wilde Granitklippen mit einsamen Buchten, im Süden kilometerlange Strände und Dünen mit weissem Pudersand. Der Sand von Dueodde ist so fein, dass er früher die Sanduhren Europas füllte. In der spektakulären Felsschlucht Ekkodalen hört man das eigene Echo.
Feigen und Wein

Weit im Osten gelegen, gibts auf Bornholm mehr Sonnenschein als im übrigen Dänemark. Das verheisst Badefreuden bis spät im Herbst. Der Granitboden speichert die Wärme, die Ostsee hält sie fest. Das Klima lässt Feigen und Pfirsiche gedeihen, im Süden wird sogar Wein angebaut. Jesper Paulsen vinifiziert auf dem Weingut Lille Gadegaard bei Pedersker die robuste Rondo-Traube, die dem Blauburgunder ähnlich ist.
Wander- und Velo-Land

Ein grosses Wanderwegnetz erschliesst die Insel. Eine der schönsten Wanderungen ist der Klippenweg von Sandvig an der Nordwestspitze über die alte Festung Hammershus Richtung Hasle. Für längere Touren mietet man am besten ein Velo, 250 Kilometer Radwege führen durch eine grossartige Natur, etwa durch Døndalen mit seinen Wasserfällen. Achtung: Der Wind kann eine Herausforderung sein. Neben wandern und velofahren lässt sich surfen, segeln, kiten, Kanu fahren, klettern oder golfen.
Romantische Fischerdörfer

Der Begriff «hyggelig» (heimelig) scheint auf Bornholm erfunden worden zu sein, die Hafenstädtchen sind der Inbegriff nordischer Romantik. Bunte Fachwerkhäuser drängen sich aneinander, in den Vorgärten blühen im Sommer prächtige Malven, und markante Schornsteine erinnern an die alten Heringsräuchereien. Die schönsten Dörfer sind Allinge/Sandvig, Gudhjem, Svaneke, Nexø und Hasle. Pittoresk: der Hafen von Svaneke.
Innovative Küche

Die «neue nordische Küche», die in Kopenhagen im Restaurant Noma den Anfang nahm, hat auch auf Bornholm Fuss gefasst. Nicolai Nørregaard hat mit seinem Restaurant Kadeau in den Dünen von Vester Sømarken die Kulinarikszene inspiriert: Produkte nur von der Insel, serviert in kleinen Gängen mit ausgeklügelter Choreografie, prämiert mit einem «Michelin»-Stern. Einen Besuch wert ist auch der Christianshøj Kro im Wald von Almindingen. Traditionell, aber nicht minder lecker: Heringe, über Erlenholz geräuchert. Die besten gibts in Allinge und Gudhjem.
Ökologischer Leuchtturm

Bornholm nennt sich stolz «Bright Green Island» und hat innerhalb Dänemarks eine Vorreiterrolle. Über 70 Prozent des Energiebedarfs erwirtschaftet die Insel selber. 60 Betriebe produzieren und verkaufen Bioprodukte. Viele kleine Manufakturen sind entstanden, unter anderem Brauereien für Bier und Cyder. Nach normannischer Art, aus alten Apfelsorten, produziert Line Kramp ihren Cyder. Ein Besuch in Vestermarie bei Aakirkeby lohnt sich auch wegen des schönen, alten Bauernhofs, den Line nach dem System der Permakultur bewirtschaftet (Anmeldung: linekramp@gmail.com).
Geschichte zum Anschauen

Skandinaviens grösste Burgruine Hammershus liegt windumtost im Nordwesten Bornholms. Der Blick aufs Meer ist grandios, an schönen Tagen reicht die Sicht bis zur schwedischen Südküste. Das Besucherzentrum informiert multimedial über die Historie. Von einer bewegten Vergangenheit zeugen auch die Rundkirchen der Insel, die ehemals Verteidigungszwecken dienten: Østerlars, Nyker, Olsker und Nylars. Noch weiter in die Geschichte abtauchen? Bedeutende Runen aus der Bronzezeit finden sich auf Felsen in der Nähe von Sandvig: Madsebakke.
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