Gastbeitrag zum GesundheitswesenWie man psychisch Erkrankten effizient hilft
Ist die mentale Gesundheit beeinträchtigt, leiden die Betroffenen, und die Gesundheitskosten wachsen. Die sogenannte Peer-Arbeit kann hier viel bewirken.

2,1 Millionen Menschen in der Schweiz sind derzeit in der Rolle als betreuende Angehörige von psychisch Erkrankten. Ebenso sind rund 1,5 Millionen Menschen psychisch beeinträchtigt. Das entspricht 18 Prozent der Schweizer Bevölkerung.
Die Begleitung durch Menschen mit Krankheits- und Therapieerfahrung, sogenannte Peer-Arbeit, kann hier viel dazu beitragen, das Gesundheitssystem zu entlasten. Die fehlende Bekanntheit und Probleme bei der Finanzierung sind beachtliche Hürden zum flächendeckenden Einsatz von Peers.
Dabei ist spätestens seit der Corona-Pandemie bekannt, wie wichtig psychische Gesundheit ist. Psychische Krankheiten sind stark verbreitet und gehören zu den am meisten einschränkenden Belastungen. Gleichzeitig besteht ein ausgeprägter Fachkräftemangel. Hier kommt die Peer-Arbeit ins Spiel: Sie stärkt die mentale Gesundheit und senkt nachhaltig die Kosten.
Peer-Arbeit bringt klare Vorteile, weil Hoffnung sowie therapeutischer Optimismus vermittelt werden. Ebenso beschleunigt die Peer-Arbeit die Symptomreduktion und reduziert stationäre Klinikaufenthalte sowie deren Dauer. Das spart auch Kosten. Sie ist ein wertvolles Element in der Gesundheitsversorgung, da sie Lebens- und Alltagsqualität verbessert.
Darum empfehlen wir:
Erfahrungswissen durch Peers soll etabliertes Fachwissen ergänzen.
Peers sollen das Fachpersonal entlasten und damit die Effizienz in der Gesamtversorgung stärken.
Nicht nur im Genesungsprozess, sondern auch in der Angehörigenbegleitung sollen Peers vermehrt zum Einsatz kommen.
Peers eröffnen neue Möglichkeiten in der ganzheitlichen Betreuung psychisch Erkrankter, stärken Bewältigungsstrategien und senken die Folgekosten.
Fabian Kraxner ist Arzt und Psychiater, Maria Senatore-Thomet ist Angehörigenbegleiterin im Kanton Zürich.
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