Parlamentswahlen in PakistanEx-Regierungschef Sharif ist laut ersten Ergebnissen vorn
Nach massiver Verzögerung der Wahlergebnisse werden in Pakistan nun die ersten Resultate bekannt. Diese zeigen eine knappe Führung der konservativen Partei von Nawaz Sharif.
Nach stundenlanger Verzögerung sind am Freitag die ersten Ergebnisse der Parlamentswahl in Pakistan veröffentlicht worden. Die Wahlkommission gab bis zum Mittag die Auszählung von 60 der 266 Sitze der Nationalversammlung bekannt. Daraus ging hervor, dass die Partei des früheren Premierministers Nawaz Sharif knapp in Führung lag. Die restlichen Ergebnisse sollten bis zum Abend veröffentlicht werden.
Zuvor berichteten pakistanische Medien von Siegen Dutzender unabhängiger Kandidaten, die von der Partei des früheren Regierungschefs Imran Khan, Pakistan Tehreek-e-Insaf (PTI), unterstützt wurden. Khan war wegen strafrechtlicher Verurteilungen, die er als politisch motiviert bezeichnete, von der Teilnahme an der Wahl ausgeschlossen.
Oppositionspartei PTI blockiert
Die PTI-Kandidaten traten als Unabhängige an, nachdem das Oberste Gericht des Landes und die Wahlkommission ihnen untersagt hatten, das Parteisymbol – einen Cricketschläger – zu verwenden. In Pakistan nutzen die Parteien Symbole, damit auch solche Wähler sie auf den Stimmzetteln finden können, die nicht lesen können. Die PTI konnte keine Kundgebungen abhalten oder Wahlkampfbüros eröffnen, und ihre Online-Veranstaltungen wurden blockiert – Schritte, die sie als unfair bezeichnete.
Der Wahlleiter hatte zuvor angekündigt, dass die Wahlergebnisse in den frühen Morgenstunden des Freitags mitgeteilt und danach der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden würden. Dies geschah jedoch erst am Freitagmittag. Das Innenministerium führte die Verzögerung auf fehlende Kommunikationsverbindungen aufgrund von Sicherheitsvorkehrungen zurück.
In der Nationalversammlung standen 266 Sitze zur Wahl, weitere 70 waren für Frauen und Minderheiten reserviert. Erhält keine Partei eine absolute Mehrheit, kann die Partei mit dem grössten Anteil an Sitzen eine Koalitionsregierung bilden.
DPA/van
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