Kolumne «Ertappt»Panne auf der Passstrasse kommt Lenker teuer zu stehen
Ein Lieferwagenfahrer muss auf der Buchenegg anhalten. Weil er sich danach mit der Polizei anlegt, kassiert er einen empfindlichen Strafbefehl.
Die Buchenegg ist öfter wegen Schnellfahrern oder lärmigen Töff in den Schlagzeilen. Wie die Albispassstrasse ist sie eine beliebte Strecke, die man gerne auch mal mehrfach hoch- und runterfährt. Ganz anders erging es einem Lieferwagenfahrer im Herbst 2021. Sein Fahrzeug erlitt am Abend ausgerechnet auf der Passstrasse eine Panne, als er von Adliswil Richtung Passhöhe unterwegs war. Lange musste der 35-Jährige nicht warten, eine Polizeipatrouille rückte aus. Besser wurde die Situation dadurch allerdings nicht, denn die Beamten stellten anscheinend eine verräterische Alkoholfahne fest.
Jetzt ging das Theater erst richtig los, denn der Lenker verweigerte eine Atemluftkontrolle. Also brachten ihn die Kantonspolizisten auf den Posten Neubüel in Wädenswil. Die kurze Bedenkzeit reichte nicht aus – der Mann verweigerte die Kontrolle weiterhin. Als der zuständige Staatsanwalt eine Blut- und Urinprobe anordnete, wehrte sich der Beschuldigte erneut dagegen. Ob beziehungsweise wie stark der 35-Jährige betrunken war, wird man nie wissen. Denn angesichts der Verweigerungshaltung gaben es die Beamten auf, ihn zu kontrollieren. Wie der Lenker sie so weit gebracht hat, bleibt offen. Einen Strafbefehl kassiert der Mann trotzdem. Statt wegen Fahrens in fahrunfähigem Zustand halt einen wegen Vereitelung einer Massnahme zur Feststellung der Fahrunfähigkeit.
Weil der Beschuldigte schon 2020 im Aargau zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt worden ist, fällt die Staatsanwaltschaft eine Gesamtstrafe aus, kombiniert aus der alten und der neuen Strafe. Diese muss der 35-Jährige bezahlen, immerhin 3600 Franken lässt er liegen. 40 Franken werden abgezogen, weil er zwei Tage in einer Zelle verbringen musste.
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