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Reges Treiben oder Fake News?
300’000 Kondome im olympischen Dorf: Das sagen die Schweizer dazu

Kondome im olympischen Dorf, Paris 2024.
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Die Zahl ging um die Welt: 300’000 Kondome würden an diesen Olympischen Spielen für die Athletinnen und Athleten vorliegen, weiss der Direktor des olympischen Dorfs, Laurent Michaud. Auch diese Zeitung schrieb darüber.

Sofort begann bei vielen das Kopfkino zu drehen. Sodom und Gomorrha im olympischen Dorf? Ist doch gut möglich, fanden so einige, schliesslich handle es sich um das Fest der Jugend in aller Blüte.

Nur: Stehen diese vielen Kondome tatsächlich für lustvolle Kontakte in fast schon gigantischem Ausmass? Denn jeder kann selber ausrechnen, was da bei rund 10’000 Athleten und Athletinnen pro Kopf an Verhüterlis abfallen soll.

Die Schweizer lachen nur

In der Schweizer Delegation gibts auf entsprechende Fragen schlicht ein müdes Lächeln. Will heissen. Ja, ja, wir haben diese Mediengeschichten, ein Evergreen jeder Spiele, zur Kenntnis genommen. Nein, von regem Treiben könne nicht berichtet werden. Einige sagen gar, nicht ein einziges Kondom gesichtet zu haben.

Aber war da nicht die Aussage des früheren US-Medaillensammlers Ryan Lochte von 2012, so 70 Prozent der Olympiaathleten seien auch aussersportlich an den Spielen sehr aktiv? Oder die Bemerkung von Teamkollegin Hope Solo an den Spielen von 2008, intime Zweisamkeiten im Freien beobachtet zu haben?

Sollte der Völkeraustausch gerade im US-Team tatsächlich einmal so innig gewesen sein, ist die neuste Generation zugeknöpfter. Der US-Delegationsleiter hielt nämlich fest, Ausländer und Ausländerinnen kämen ihm in Paris schon darum nicht ins Haus, weil man jeder Ansteckungsgefahr und damit Krankheit ausweichen wolle.

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Und der britische Delegationscaptain, Turmspringer Tom Daley, sprang zwar als Beweis für die Kraft der Betten aus Karton darauf hoch und runter. Klar wurde dabei aber auch: Die Athleten beziehungsweise Athletinnen müssen bei den Bettdimensionen nur schon froh sein, wenn sie allein ausreichend Platz darauf finden.

Und überhaupt: An den Spielen von Rio sollen gar 450’000 Kondome verteilt worden sein, vier Jahre davor in London bloss läppische 120’000. Nur schon diese Varianz zeigt, dass die Schweizer mit ihren Beobachtungen von mässig lustvollen Spielen wohl recht haben dürften. Oder: Sie sind halt derart auf das Performen konzentriert, dass sie nicht mitbekommen, was rechts, links, oben und unten von ihnen so alles abläuft.