Dominique Aegerter«Ohne Sound» in eine neue Zukunft
Der ehemalige Moto2-Pilot Dominique Aegerter wagt 2020 einen Neustart in der MotoE. Er sieht dies aber nicht als Abstieg.
Dominique Aegerter gehört zu den erfahrensten Piloten in der Moto2-Klasse. Aber nach 10 Jahren in der mittleren WM-Klasse fand sich für den 29-jährigen Oberaargauer kein Platz mehr. Seit letztem Herbst ist bekannt, dass er nach dem Aus in der mittleren WM-Klasse in der neuen Saison in der MotoE an den Start gehen wird. Aegerter ersetzt im Dynavolt Intact GP-Team seinen Landsmann Jesko Raffin, einen Fahrer der ersten Stunde in der MotoE, die im letzten Jahr Premiere feierte. Zudem ist Aegerter in diesem Jahr als Moto2-Ersatzpilot für Tom Lüthi und Marcel Schrötter im Dynavolt-Rennstall eingeplant.
Neben seinen MotoE-Einsätzen wird Aegerter 2020 auch als Testfahrer für das Honda-Superbike-Team im Einsatz stehen, wo er ebenfalls als Ersatz für die Stammpiloten Alvaro Bautista und Leon Haslam vorgesehen ist. Das verriet der Routinier am Mittwoch an der Swiss-Moto in Zürich. Nach dem plötzlichen Ende in der Moto2 hofft Aegerter, dass sich ihm so wieder eine Türe öffnet.
«Ich dürfte jeweils einspringen, wenn ein Stammfahrer bei einem anderen Team verletzt ausfällt», schildert Aegerter. Seine Chancen sind mit Honda gestiegen, auch wenn er keinem der Piloten eine Verletzung wünscht. «Klar hoffe ich, dass sich von den Stammfahrern keiner verletzt. Die sieben Wochenenden in der MotoE werde ich aber fahren.» Mit der MotoE betritt Aegerter Neuland.
Neuland für Aegerter
Der Wechsel in die MotoE-Klasse, in der die Fahrer auf Elektro-Motorrädern unterwegs sind – «ohne Sound» wie Aegerter lächelnd sagt –, wurde von vielen Experten als Abstieg taxiert. Als Trostpreis-Kategorie für Fahrer, die andernorts keinen Vertrag mehr bekommen. «Es ist eine andere Kategorie wie die MotoGP oder die Moto2», sagt der 29-Jährige. «Es hat weniger Rennen, weniger TV-Präsenz und weniger Zuschauer. Man kann vielleicht nicht von einem Abstieg reden, aber es ist schon ein Wechsel in meiner Karriere. Mein Ziel bleibt auch hier, dass ich ganz vorne mitfahren und die besten Resultate zeigen kann. Auch, um 2021 wieder in die Moto2 zurückkommen zu können.»
In seiner Premieren-Saison finden nur sieben Rennen statt. Mit dem neuen Motorrad kann er erstmals vom 10. bis 12. März bei Testfahrten Bekanntschaft machen. «Im März werde ich das erste Mal auf dem neuen Töff sitzen», so Aegerter. Der Sachsenring-GP-Sieger von 2014 und zweifache Moto2-WM-Fünfte 2013 und 2014 weiter: «Informationen zur MotoE habe ich bisher lediglich aus dem Team bekommen. Aber ich habe viele positive Dinge gehört, wie dass das neue Motorrad etwas schwerer ist und die Beschleunigung toll sein muss. Aber mehr Infos werde ich nach den ersten Testfahrten geben können.»
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