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Studie zu Treibhausgas
Nur 36 Firmen sind für die Hälfte des globalen CO₂-Ausstosses verantwortlich

Die kohlebetriebene Datang International Zhangjiakou-Kraftwerk in Zhangjiakou, China, mit Rauch aus Schornsteinen.
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Im Jahr 2023 verzeichnete das UNO-Umweltprogramm einen traurigen Rekord: Mit 57,1 Gigatonnen Kohlendioxidäquivalenten wurde weltweit so viel Treibhausgas ausgestossen wie noch nie. Die Datenbank Carbon Majors hat nun errechnet, dass nur 36 Firmen für die Hälfte dieser Emissionen verantwortlich waren.

Auf den Plätzen eins bis fünf liegen demnach Saudi Aramco (Saudiarabien), Coal India (Indien), CHN Energy (China), die National Iranian Oil Company (Iran) und die Jinneng Group (China).

In den Top 20 sind aber auch Gazprom (Russland; Platz 6), Sonatrach (Algerien; Platz 14), Exxon Mobil und Chevron (USA; Plätze 15 und 18) oder Shell (Grossbritannien; Platz 19) vertreten.

«Unverhältnismässig grosser Einfluss auf Klimakrise»

In der Liste der Top 20 für das Jahr 2023 sind laut Carbon Majors vor allem Staatsunternehmen zu finden. In der Datenbank wird zwischen Konzernen in Staats- und Investorenbesitz unterschieden.

Die fünf Staatsunternehmen mit dem grössten CO₂-Ausstoss waren demnach Saudi Aramco, Coal India, CHN Energy, National Iranian Oil Company und Jinneng Group. Die Top fünf der Privatunternehmen bestand 2023 aus Exxon Mobil, Chevron, Shell, Total Energies (Frankreich) und BP (Grossbritannien).

«Trotz globaler Klimaverpflichtungen steigert eine kleine Gruppe der weltgrössten Produzenten fossiler Brennstoffe ihre Produktion und ihre Emissionen beträchtlich», sagt Emmet Connaire von Influence Map, der Denkfabrik hinter Carbon Majors, zum britischen «Guardian». «Die Studie verdeutlicht den unverhältnismässig grossen Einfluss dieser Unternehmen auf die Klimakrise und unterstützt Bemühungen, die Unternehmen zur Verantwortung zu ziehen.»

Kohle bleibt in Asien wichtig

Die Datenbank Carbon Majors errechnet die Treibhausgas­emissionen von Öl, Gas, Kohle und Zement auf der Grundlage von öffentlichen Unternehmenszahlen. Dabei hat Kohle seit 2008 den grössten Anteil an den Emissionen; im Jahr 2023 trug Kohle fast 14’000 Megatonnen Kohlendioxidäquivalente zum Treibhausgasausstoss bei, also rund 41 Prozent. Das war ein Plus von 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zementproduktion trug 2023 zwar lediglich rund 1300 Megatonnen bei – allerdings stieg der Anteil von Zement im Vorjahresvergleich um 6,5 Prozent.

Der Anteil von Kohle am Treibhausgasausstoss erreichte 2023 laut Carbon Majors einen Höchststand seit zehn Jahren. Vor allem Asien ist weiterhin auf Kohle angewiesen. In den Top 20 der Unternehmen mit dem grössten Treibhausgasausstoss für das Jahr 2023 sind acht Kohleunternehmen zu finden; sieben aus China und eines aus Indien.

Auch zwei Schweizer Unternehmen auf der Liste

Die Datenbank Carbon Majors wurde nach eigenen Angaben 2013 das erste Mal publiziert. Für das Jahr 2023 wurden die Emissionen von 169 Unternehmen und Staaten ermittelt.

Carbon Majors unterhält allerdings auch eine historische Datenbank zu Treibhausgasemissionen. Diese listet 180 Positionen für die Zeit von 1854 bis 2023. Auf Platz eins liegt dort die Sowjetunion – und auf Platz 48 das Schweizer Unternehmen Glencore, gefolgt von der Holcim Group auf Platz 74. Für das Jahr 2023 rangieren die beiden Schweizer Firmen auf der Carbon-Majors-Liste auf den Plätzen 27 (Glencore) und 106 (Holcim).