Flug von Bukarest nach ZürichTriebwerkproblem führte zu Swiss-Notlandung in Graz
Das Flugzeug, das in Österreich notlanden musste, hatte ein Triebwerkproblem. Das teilt die Fluggesellschaft Swiss mit.
Ein Triebwerkproblem war der Grund für die Notlandung einer Swiss-Maschine am Montag im österreichischen Graz. Rauchentwicklung in Cockpit und Kabine sorgten zusätzlich für die Unterbrechung des Fluges von der rumänischen Hauptstadt Bukarest nach Zürich.
Die Cockpit-Besatzung habe sich entschieden, den Flug abzubrechen, um die Sicherheit der Passagiere und der Crew zu gewährleisten, teilte die Fluggesellschaft am Donnerstagabend mit. An Bord des Airbus A220-300 befanden sich 74 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder. Das Flugzeug sei sicher gelandet, und alle Passagiere seien evakuiert worden, so die Swiss weiter.
Die Ursachen für die Rauchentwicklung würden nun «lückenlos geklärt». Die Swiss-Expertenteams arbeiteten auch über die Festtage daran, alle Fakten und Erkenntnisse auszuwerten. Man arbeite dabei eng mit den zuständigen Behörden sowie dem Triebwerkshersteller Pratt & Whitney und dem Flugzeughersteller Airbus zusammen.
Crewmitglied schwer verletzt
An Bord befanden sich 74 Fluggäste und 5 Crewmitglieder. 12 Personen mussten medizinisch versorgt werden. Besonders schwer traf es ein Mitglied der Kabinenbesatzung: Der Mann wurde mit dem Helikopter ins Spital nach Graz geflogen und in die Intensivstation eingeliefert. Auch die anderen vier Crewmitglieder begaben sich in ärztliche Obhut.
Eine Passagierin berichtete von einer Explosion am Triebwerk und viel Rauch in der Kabine. «Es war ein seltsames Geräusch, sehr viel Rauch, und die Leute konnten nicht atmen. Ich wusste nicht, was passiert war», sagte sie der österreichischen «Kleinen Zeitung».
Bei dem von der Notlandung in Graz betroffenen Swiss-Flugzeug handelt es sich um eine Maschine des Typs Airbus A220. Der Jet gilt als modern und setzte bei der Indienststellung 2016 neue Massstäbe beim Treibstoffverbrauch. Doch Sorgenkinder sind die Triebwerke. Es kam schon mehrfach zu Zwischenfällen und gar zu einem Einsatzstopp der Flotte.
Immer wieder Triebwerkprobleme
Die Lufthansa-Tochter Swiss setzt 30 Maschinen des Kurzstreckenjets ein, 21 in der Lang- und 9 in der Kurzversion. Die längere Ausführung verfügt über 145 Sitzplätze und hat eine Reichweite von gut 6000 Kilometern. Der Treibstoffverbrauch ist laut der Airline gegenüber vergleichbaren Flugzeugen bis zu einem Viertel tiefer.
Doch die Swiss und andere Airlines wie Air Baltic blicken auf eine lange Leidensgeschichte mit dem A220 zurück, vorab wegen der Triebwerke des US-Herstellers Pratt & Whitney. 2019 groundete die Swiss gar ihre A220-Flotte und unterzog sie einer Inspektion.
Vorausgegangen waren drei Triebwerkabschaltungen innerhalb von drei Monaten inmitten von Reiseflügen. Ein Notfallgremium musste evaluieren, ob und wie ein sicherer Flugbetrieb mit der Flotte sichergestellt werden konnte. Doch im vergangenen Jahr musste fast jeder dritte A220-Swiss-Jet erneut vorübergehend am Boden bleiben.
SDA/oli
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