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Spannungen in Korea
Nordkorea meldet 1,4 Millionen freiwillige Armee-Anmeldungen

epa11641092 A photo released by the official North Korean Central News Agency (KCNA) shows North Korean leader Kim Jong Un inspecting the training base of the special operations unit of the Korean People's Army (KPA) in an undisclosed location in the west of North Korea, 02 October 2024 (issued 04 October 2024). According to KCNA, Kim said that the country "would use without hesitation all the offensive forces it has possessed, including nuclear weapons" if attacked by South Korea and its US ally. EPA/KCNA EDITORIAL USE ONLY
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In Nordkorea sind laut einem Bericht der Staatsmedien in dieser Woche mehr als eine Million Menschen in die Armee eingetreten, nachdem zuvor angeblich südkoreanische Drohnen regierungsfeindliche Flugblätter über Pjöngjang abgeworfen hatten.

«Millionen junger Menschen haben sich dem landesweiten Kampf angeschlossen, um den Abschaum der Republik Korea zu vernichten, der durch eine Drohneninfiltration eine schwere Provokation begangen und die Souveränität der Demokratischen Volksrepublik Korea verletzt hat», berichtete die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch. 

Den Angaben zufolge schlossen sich am Montag und Dienstag mehr als 1,4 Millionen junge Menschen freiwillig der Koreanischen Volksarmee an.  

Nordkorea wirft dem Nachbarland vor, Drohnen mit Flugblättern über die Grenze geschickt zu haben. Seoul stritt dies zunächst ab. Pjöngjang erklärte jedoch, es habe es «klare Beweise» für die Kampagne, bei der regierungsfeindliche Flugblätter über der Hauptstadt Nordkoreas abgeworfen wurden.

Die Flugblätter, von denen Bilder auf Social Media kursieren, sollen Kim Jong Un und seine Tochter in teuren Markenartikeln zeigen. Darunter wird vorgerechnet, wie viele Säcke Reis und Weizen die einzelnen Gegenstände in Nordkorea wert wären. Unter den aufgelisteten Luxusartikeln ist auch eine Schweizer Uhr des Diktators von IWC Schaffhausen im Wert von rund 13’000 Franken.

Pjöngjang sprengt Strassen

Pjöngjang hatte am Dienstag symbolträchtige Strassen und Bahnverbindungen zwischen den beiden koreanischen Staaten gesprengt und die Soldaten an der Grenze angewiesen, sich auf einen Angriff vorzubereiten. Nordkorea warnte zudem, dass es weitere südkoreanische Drohnenflüge als Kriegserklärung betrachten werde. 

epa11659929 A handout composite photo made available by South Korea's Joint Chiefs of Staff, shows CCTV footage of North Korea's blowing up of part of the Gyeongui Line road (L), which connects the South's western border city of Paju to the North's as well as part of the Donghae Line road along the east coast, at around noon on 15 October 2024, in retaliation for the South's alleged drone provocations. EPA/South Korea's Joint Chiefs of Staff SOUTH KOREA OUTHANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALES

Südkoreanische Aktivisten hatten in der Vergangenheit immer wieder Ballons mit regierungsfeindlichen Flugblättern über die Grenze geschickt. Nordkorea liess daraufhin Müllballons nach Südkorea fliegen.

Japans Regierung warnte am Mittwoch vor einer Eskalation auf der koreanischen Halbinsel. «Die nordkoreanischen Aktivitäten könnten die Spannungen zwischen dem Süden und dem Norden verstärken, und es ist wichtig, dass dies nicht zu einer Eskalation führt», sagte der stellvertretende Kabinettschef Kazuhiko Aoki in Tokio. Japan werde alles tun, um «die erforderlichen Informationen über zukünftige Entwicklungen in Nordkorea zu sammeln, zu analysieren und zu überwachen».

Beziehungen auf dem Tiefpunkt

Bereits in der vergangenen Woche hatte Nordkorea angekündigt, die Verkehrsverbindungen ins Nachbarland zu kappen und die Grenzsicherung zu verstärken. Zuvor hatte Pjöngjang zehntausende zusätzliche Landminen verlegen und Panzersperren errichten lassen. 

Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte Südkorea Anfang des Jahres zum «Hauptfeind» Pjöngjangs erklärt und angekündigt, die Entwicklung von Waffen auszuweiten, darunter auch die von taktischen Atomwaffen. Als Reaktion darauf verstärkten Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit.

Die beiden Koreas befinden sich technisch gesehen bis heute im Krieg, da der Konflikt von 1950 bis 1953 mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag endete. 

AFP/fem