Zunahme im MaiNoch mehr Arbeitslose – vor allem im Gastgewerbe
Die Arbeitslosenquote steigt weiter an – allerdings nur moderat. Je nach Branche erreicht sie dennoch 10 Prozent.
Bergbahnen, Kinos, Restaurants: Die diversen Lockerungen der Corona-Schutzmassnahmen erlauben eine langsame Rückkehr zur Normalität. In der Arbeitslosenstatistik schlägt sich dies aber noch nicht nieder. Im Gegenteil. Die Zahl der Arbeitslosen ist erneut gestiegen. Per Ende Mai zählt das Staatssekretariat für Wirtschaft rund 156’000 Arbeitslose. Das sind 55’000 mehr als noch vor einem Jahr respektive 38’000 mehr als zu Beginn der Corona-Krise.
Dabei sind die vielen Kurzarbeitenden noch nicht mitgezählt. Denn in die Arbeitslosenstatistik fliessen nur jene ein, die gar keine Anstellung mehr haben. Über alle Branchen betrachtet, beträgt die Arbeitslosenquote inzwischen 3,4 Prozent. Vor der Corona-Krise waren es noch 2,5 Prozent, Ende April 3,3 Prozent. Die Quote dürfte in den nächsten Monaten weiter steigen. Denn bei vielen Gekündigten läuft noch die Kündigungsfrist. Sie beziehen also noch keine Arbeitslosengelder und tauchen deshalb noch nicht in der Statistik auf.
Uhren und Bau stark betroffen
Am brutalsten trifft es das Gastgewerbe. Hier war die Arbeitslosigkeit schon vor dem Ausbruch des Virus besonders hoch – bei 5,2 Prozent. Inzwischen liegt die Quote bei 10 Prozent, sie hat sich also fast verdoppelt. Damit sind allein in dieser Branche über 18’000 Menschen ohne Arbeit. Auch die Uhrenbranche und das Baugewerbe beklagen mit einer Quote von 6,8 respektive 5,5 Prozent besonders viele Arbeitslose. Im Bau ist die Arbeitslosenquote im Mai allerdings gesunken.
Üblicherweise sinkt die Arbeitslosigkeit in den Frühlingsmonaten über alle Branchen. Diese Effekte verblassen jedoch dieses Jahr im Vergleich zum Corona-Schock.
Westschweiz und Graubünden leiden
Die Krise trifft nicht alle Regionen gleich stark. Am heftigsten erwischte sie bislang den Kanton Graubünden. Dort hat sich die Arbeitslosenquote seit Ende Februar fast verdreifacht – von 1,2 auf 3,3 Prozent. Markant gestiegen ist sie auch in den Kantonen Genf, Waadt und Wallis.
In der Westschweiz ist die Arbeitslosenquote auch absolut besonders hoch – am höchsten in Genf mit 5,2 Prozent. In Appenzell Innerrhoden hingegen scheint die Corona-Krise – zumindest auf dem Arbeitsmarkt – kaum Schaden anzurichten. Dort sind nur 1,2 Prozent arbeitslos – gleich viele wie im Februar vor der Coronakrise.
Und hier noch unser interaktiver Langzeitvergleich über alle Kantone, Altersklassen und Nationalitäten:
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