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Vorstellung
Noblesse oblige

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Auch das Cockpit ist «clean» gestaltet und edel ausstaffiert.
In neuer Modellgeneration ist der Range Rover eindrücklicher als je zuvor.
Die Karosserie ist glatter als zuletzt. Highlights sind die schmalen schwarzen Heckleuchten.
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Der Range Rover ist eine Auto-Ikone, und das seit über fünfzig Jahren. Eine neue Modellgeneration ist ein grosser Moment für die Branche: Der legendäre Geländewagen ist die Vorlage der luxuriösen SUV dieser Welt, das unerreichte Original. Auch das neue Modell ist eine grosse Sache: Mit einer Länge von 5,05 Metern respektive 5,25 Metern in der Langversion ist der Range Rover eine dominante Erscheinung auf unseren Strassen.

Thierry Bolloré, CEO von Jaguar Land Rover, ist entsprechend überschwänglich. «Der neue Range Rover ist der meisterhafte Ausdruck unserer Vision, die begehrenswertesten Luxusautos der Welt für die anspruchsvollsten Kunden zu entwickeln. Er schreibt ein neues Kapitel in einer einmaligen Geschichte von herausragenden Innovationen, die seit mehr als fünfzig Jahren ein Gütesiegel des Range Rover sind.»

Übertrieben scheinen diese Worte allerdings nicht zu sein – der neue Range dehnt die Grenzen des bisher Dagewesenen kräftig aus. Ein paar Highlights: Der Innenraum wird von bis zu 35 Lautsprechern mit bis zu 1600 Watt Musikleistung beschallt, wobei jeweils zwei Lautsprecher in den Kopfstützen untergebracht sind – natürlich mit aktiver Geräuschunterdrückung, die Fahrwerks- und Motorgeräusche mit Gegenschall ausblendet. Ein Luftfiltersystem reinigt die Luft im Innenraum von Gerüchen, Allergenen, Bakterien und Viren. Die vier Türen lassen sich via Touchscreen elektrisch öffnen und lassen sich auch im Gelände bei Neigungswinkeln von bis zu zehn Grad betätigen.

Enormer technischer Aufwand

Das Fahrwerk agiert vorausschauend und kann so die bevorstehende Fahrstrecke einschätzen und die Aufhängung entsprechend vorbereiten. Zusammen mit einem 48-Volt-Wankausgleichsystem, dem adaptiven Tempomat und dem Lenkassistenten gleicht das Auto so Karosseriebewegungen aus. Die Digital-LED-Scheinwerfer leuchten nicht nur bis zu 500 Meter weit, sie können dank 1,2 Millionen Mikrospiegeln bis zu sechzehn Objekte gleichzeitig aus dem Lichtkegel ausblenden. Die Steuerung des intelligenten Allradantriebs iAWD überwacht via das Fahrdynamiksystem «Intelligent Driveline Dynamics» das Haftungsniveau an jedem Rad und vergleicht es hundertmal pro Sekunde mit den Fahrereingaben. Die Allradlenkung ermöglicht dank bis zu 7 Grad mitlenkenden Hinterrädern einen Wendekreis von unter 11 Metern – damit wird der Hüne sehr handlich. Das Geländefahrsystem «Terrain Response» wurde weiter verfeinert, während die Luftfederung für formidablen Fahrkomfort sorgt.

Damit kratzt man aber erst an der Oberfläche der technischen Innovationen und Finessen in diesem Modell. Da sind etwa noch die elektrisch klappbare und beheizte dritte Sitzreihe oder das neue Infotainmentsystem mit Alexa-Spracherkennung, bei dem 90 Prozent der Anwendungen mit nur zwei Berührungen erreicht werden. Oder die schier unzähligen Individualisierungsmöglichkeiten, deren Beschreibung allein den Rahmen der Berichterstattung sprengen würde. Das Ganze mündet in 125 Patenten, wurde in über sieben Millionen Stunden von 7000 Leuten in fünf Jahren entwickelt und auf über einer Million Testkilometern erprobt.

Glatt geschliffen

Die Gestaltung des neuen Range Rover war keine leichte Aufgabe. «Die vierte Modellgeneration hat den Status als Luxus-SUV schlechthin zementiert», erklärt Design-Chef Gerry McGovern. Nun bei der fünften Generation zu viel zu ändern, könnte die anspruchsvolle Kundschaft vor den Kopf stossen. Entsprechend wurde an den charakteristischen Proportionen nichts und am Gesicht nur wenig verändert und dafür der Karosserie mit auffallend «cleanen» Flächen ein deutlich modernerer Look verliehen. Keine Sicken und Kanten, nicht einmal Leisten entlang der Gürtellinie hat der neue Range. Die grösste Veränderung passierte am Heck, wo nun zwei sehr schmale LED-Leuchten im Hochformat das Bild prägen. Sie sind in schwarzen Elementen versteckt, die horizontal mit einem schwarzen Element verbunden sind, in dem wiederum die dynamischen Blinker versteckt sind.

Passend zum glatt geschliffenen Aussendesign wurde auch das digitale Cockpit sehr reduziert gestaltet. Ein grosser, wie auf den Armaturenträger draufgelegt wirkender Touchscreen hängt über einem Bedienteil für die Klimaanlage – that’s it. Auf dem Mitteltunnel gibt es noch einen kleinen Wählhebel für die Automatik sowie einen versenkbaren Drehschalter für das Terrain Response, der Rest sind saubere Flächen. Dass die verbauten Materialien und deren Verarbeitung auf höchstem Niveau sind, versteht sich von selbst. Abgedeckt wird eine riesige Bandbreite von Materialien, darunter auch ein Wollmaterial als Lederersatz, das in der Produktion ein Viertel weniger CO₂ verursacht als die Tierhäute. Und natürlich ist auch im Fond eine grosse Bandbreite individueller Ausstattungen möglich, von bequemen Einzelsesseln bis hin zu feudalen Liegesitzen mit durchgehender Mittelkonsole mit integriertem Tablet und elektrisch ausfahrbaren Klapptischen in der Langversion.

Zwei PHEV und ein BEV

Verbleiben noch wenige Worte zur Antriebspalette. Zur Wahl stehen ein 3-Liter-Reihensechszylinder-Diesel mit 250, 300 oder 350 PS, ein 3-Liter-Reihensechser-Benziner mit 400 PS sowie ein 4,4-Liter-V8 mit 530 PS. All diese Motoren sind 48-Volt-Mildhybride. Dazu gibt es zwei Plug-in-Hybridvarianten, die den Reihensechser-Benziner mit einem in das Getriebe integrierten Elektromotor mit 105 kW (143 PS) Leistung ergänzen, die bis 100 Kilometer Reichweite schaffen. Ab 2024 wird es zudem erstmals eine reine Elektroversion geben. Details dazu wurden aber noch nicht verraten.

Es gäbe noch viel zu erzählen zum neuen Range Rover, etwa über seine Karosseriestruktur aus 80 Prozent Aluminium, über die zahlreichen Assistenzsysteme, das riesige Kofferraumvolumen und mehr. Doch zum Schluss steht noch ein eher unerfreulicher Punkt auf dem Programm: der Blick in die Preisliste. In der Schweiz startet der neue Range Rover bei 138’200 Franken als D250 SE, für den P530 SV in der Langversion (LWB) werden rund 240’000 Franken fällig. Das ist viel Geld. Doch man bekommt dafür auch viel, viel Auto.