Olympia-News+++ Spiele beendet – olympische Flamme erloschen +++ Karateka Quirici trug an der Schlussfeier die Schweizer Fahne
Bis zum 8. August fanden in Tokio die Olympischen Sommerspiele statt. Alle wichtigen Meldungen finden Sie in unserem Ticker.
Klingler verpasst den Final
Nach einem hervorragenden Start sind die Olympischen Sommerspiele für Petra Klingler vorbei. Die 29-jährige Schweizerin stellte im zweiten Speed-Lauf der Kletter-Qualifikation in 8,42 Sekunden einen neuen Schweizer Rekord auf. Damit lag sie auf dem 10. Zwischenrang. Beim Boulder und Lead versagten Klinger aber die Nerven. Sie verpasste in beiden Disziplinen Griffe und fiel in der Gesamtwertung aus der Entscheidung. Sportklettern ist dieses Jahr zum ersten Mal olympisch. (lai/heg)
Schweizer Staffel mit Kambundji, Del Ponte, Kora und Dietsche
Die vier Läuferinnen, die für die Schweiz in der 4x-100-m-Staffel antreten wird, sind bekannt: Mujinga Kambundji und Ajla Del Ponte, die in Tokio bereits für Furore sorgten, bilden zusammen mit Salomé Kora und Riccarda Dietsche die Staffel, die in der Nacht auf Donnerstag im Vorlauf antritt. (lai)
Schweizer Bahnradvierer verliert Duell mit Grossbritannien
Der Schweizer Bahnradvierer um Stefan Bissegger hat das Duell gegen Grossbritannien, den Olympiasieger von 2016, um den siebten Rang verloren. Das Team in der Besetzung Bissegger, Robin Froidevaux, Valère Thiébaud und Cyrille Thièry kam mit einer Zeit von 3:50,041 nicht an den am Dienstag aufgestellten Schweizer Rekord (3:49,111) heran. Damit beenden die Schweizer den Wettkampf auf dem achten und letzten Rang, bereits die Qualifikation für Tokio stellte aber einen Erfolg dar.
Italien um Topfahrer Filippo Ganna holte sich mit einem erneuten Weltrekord (3:42,032) den Olympiasieg, bereits am Dienstag fuhren die Italiener Weltrekord. Dänemark gewinnt Silber und Australien Bronze. (lai)
Solider Auftakt für Valenzuela, Métraux etwas schwächer
Albane Valenzuela ist mit einer 71-er-Runde in ihr zweites olympisches Golfturnier gestartet. Die 23-Jährige, die im ersten Flight des Tages gestartet war, liess sich je drei Birdies und Bogeys notieren und beendete den Tag damit mit einem Skore von 0. Etwas ärgerlich, dass die Genferin am letzten Loch einen Putt etwas zu zaghaft setzte, und so einen Schlag vergab. Damit liegt sie nach der ersten Runde auf dem 23. Rang.
Die zweite Schweizerin Kim Métraux bewältigte die 18 Löcher in 74 Schlägen und liegt damit 3 Schläge über Par. Die Waadtländerin ist derzeit auf Zwischenrang 47 klassiert.
Die Weltrangliste-Erste Nelly Korda hat gleich zum Start ihre Ambitionen auf eine Medaille unterstrichen. Die 23-jährige Amerikanerin spielte am Mittwoch eine 67er-Runde im Kasumigaseki Country Club und beendete den ersten Tag gemeinsam mit der Inderin Aditi Ashok auf dem zweiten Rang. Einen Schlag besser war nur Madelene Sagström aus Schweden. (mke/lai/dpa)
Schweizer Seglerinnen kämpfen sich auf den 4. Gesamtrang
Die Schweizerinnen Linda Fahrni und Maja Siegenthaler haben im abschliessenden 470-Segel-Medal-Race ihre beste Leistung dieser Olympischen Spiele abgeliefert. Die Seglerinnen gewannen den Final der besten zehn Teams und stossen damit in der Gesamtwertung noch vom sechsten auf den vierten Rang vor. Die Distanz zur Bronzemedaille ist jedoch recht gross, am Ende fehlten zehn Punkte.
Den Olympiasieg holte sich das britische Duo Hannah Mills und Eilidh McIntyre vor den Polinnen Agnieszka Skrzypulec und Jolanta Ogar sowie vor den Französinnen Camille Lecointre und Aloise Retornaz. (lai)
Mutter gestorben - Verfahren gegen Saunders vorerst ausgesetzt
Nach dem Tod der Mutter von US-Kugelstösserin Raven Saunders hat das Internationale Olympische Komitee ein Verfahren gegen die Tokio-Silbermedaillengewinnerin vorerst ausgesetzt. «Wir sprechen Raven und ihrer Familie unser Beileid aus», sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Mittwoch. Der Dachverband hatte die Leichtathletin wegen einer Protestgeste während der Medaillenzeremonie ins Visier genommen. Saunders hatte bei der Siegerehrung mit ihren Armen ein X über dem Kopf geformt. Das sei ein Symbol für alle Leute, die unterdrückt werden, erklärte die 25-Jährige.
Daraufhin hatte das IOK Gespräche mit dem US-Verband und auch mit World Athletics, dem Leichtathletik-Dachverband, angekündigt. Auch nach der Lockerung der Regel 50 der olympischen Charta sind den Athleten politische Botschaften auf dem Siegerpodest verboten. Gegen diese Bestimmung könnte Saunders verstossen haben.
«Bis auf Weiteres» sei das laufende Verfahren in der Sache aber nun ausgesetzt, sagte IOK-Sprecher Adams. Saunders hatte am Mittwochmorgen mit einer Botschaft in den sozialen Medien vom Tod ihrer Mutter berichtet. «Mein Herz und meine Seele schreien auf», schrieb sie. Ihre Mutter sei nun aber an einem schönen Ort. (dpa)
Sky Brown verhindert rein japanisches Podium
Japans Skateboard-Star Sakura Yosozumi ist erste Olympiasiegerin in der Disziplin Park. Die 19 Jahre alte WM-Zweite setzte sich am Mittwoch im Final mit 60,09 Punkten vor ihrer erst 12-jährigen Landsfrau Kokona Hiraki durch, die auf 59,04 Zähler kam. Bronze sicherte sich die in Japan geborene ebenfalls erst 13 Jahre junge Britin Sky Brown mit 56,47 Punkten.
Brown verhinderte damit den kompletten Triumph der Gastgebernation. Misugu Okamoto, auch sie erst 15, belegte den vierten Platz. Die älteste Teilnehmerin im Achter-Finalfeld war 23. (dpa/mke)
Auch Sydney McLaughlin läuft Weltrekord über 400 m Hürden
Nur einen Tag nach Karsten Warholm pulverisiert Sydney McLaughlin auch den Weltrekord bei den Frauen über 400 m Hürden: Die erst 21-jährige US-Amerikanerin unterbot ihre eigene Marke, die sie im Juni in Eugene gelaufen war, um 44 Hundertstel und wurde in 51,46 erstmals Olympiasiegerin. Silber gewann in persönlicher Bestzeit Dalilah Muhammad (USA, 51,58), sie war 2016 in Rio Olympiasiegerin in 53,13 geworden. Die Niederländerin Femke Bol, lief in 52,03 Landesrekord und gewann Bronze. Das ist auch ein Coup für einen Schweizer: Sie wird von Trainer Laurent Meuwly betreut. (mos)
Stefan Reichmuths gelungener Start
Freistilringer Stefan Reichmuth ist souverän in die Viertelfinals eingezogen. Der Luzerner gewann im Limit bis 86 kg seinen ersten Kampf im Achtelfinal gegen den 20-jährigen Algerier Fateh Benferdjallah mit 6:2. In den ersten drei Minuten des Kampfs zog Reichmuth unter anderem dank eines Beinangriffs auf 3:0 davon, später verdoppelte er seinen Vorsprung, ehe seinem Gegner auch noch eine Zweipunkte-Wertung gelang.
Ausruhen kann sich Stefan Reichmuth nicht: In einer knappen Stunde trifft er in der Runde der letzten Acht auf Hassan Yazdanicharati. Der Iraner ist die Nummer 1 der Setzliste. (mke)
Jason Joseph verpasst Final klar
Hürdensprinter Jason Joseph vermochte sich gegenüber seinem Vorlauf (13,31) nicht zu steigern und schied im Halbfinal aus. In 13,46 wurde er Fünfter seiner Serie, die beiden Ersten rückten direkt in den Final vor, plus die zwei Zeitschnellsten. Nach dem Vorlauf hatte der Baselbieter geglaubt, seinen Schweizer Rekord (13,29) verbessern zu müssen, um in den Endlauf vorzudringen – letztlich reichten 13,32 dafür. Schnellster in den Halbfinals war der Saisonschnellste und Goldfavorit Grant Holloway (USA, 13,13). (mos)
Brasilianerin Cunha siegt im Open Water-Rennen
Hochspannung brachte in der ersten Entscheidung des 12. Olympia-Tages das Open-Water-Rennen der Frauen der über 10 Kilometer. Bei extremen Bedingungen siegte die Brasilianerin Ana Marcela Cunha, die Titelverteidigerin Sharon van Rouwendaal aus den Niederlanden nach einer Rennzeit von praktisch genau zwei Stunden um 0,9 Sekunden auf den Silberplatz verwies. Dritte wurde die Australierin Kareena Lee. Im 25-er-Feld war keine Schweizerin am Start. Gestartet wurde wegen der grossen Hitze bereits um 6.30 Uhr Ortszeit. (mke)
800 m: 19-jährige Olympiasiegerin – nur drei Frauen waren je schneller
Sie war die grosse Favoritin, obwohl sie im Juni erst 19 Jahre alt geworden ist, und die Amerikanerin Athing Mu hat dem Druck standgehalten: In 1:55,21 Minuten lief sie über 800 m US-Rekord und verbesserte die Bestzeit um 86 Hundertstel, schneller waren bisher erst drei Läuferinnen. Mu wurde als erst zweite Amerikanerin nach Madeline Manning (1968) Olympiasiegerin. Silber gewann Keely Hodgkinson, die in 1:55,88 Minuten den britischen Rekord lief. Bronze ging an Raevyn Rodgers (USA), die wie drei weitere eine Bestzeit lief. (mos)
Duplantis nicht zu schlagen
Der Schwede Armand Duplantis ist Olympiasieger im Stabhochsprung. Der 21 Jahre alte Weltrekordler flog am Dienstag in Tokio ohne Fehlversuch über 6,02 Meter und holte sich seine erste Goldmedaille. Duplantis scheiterte erst knapp, als er versuchte seine eigene Bestmarke von 6,18 Metern um einen Zentimeter zu verbessern. Silber sicherte sich der US-Amerikaner Christopher Nilsen (5,97) vor Rio-Olympiasieger Thiago Braz aus Brasilien (5,87).
London-Gewinner Renaud Lavillenie plagte sich mit Knöchelproblemen durch den Wettkampf. Der Franzose überwand nur 5,70 Meter und wurde damit Achter. (dpa)
Fuchs souverän, Guerdat bleibt in Qualifikation hängen
Die Schweizer Springreiter haben in der Qualifikation nur teilweise überzeugt. Souverän präsentierte sich Europameister Martin Fuchs mit Clooney, der mit einem Nullfehlerritt den Final der besten 30 erreichen wird. Beat Mändli hatte mit Dsarie ebenfalls keinen Abwurf zu verzeichnen, bekam jedoch einen Strafpunkt wegen Zeitüberschreitung.
Nicht wie gewünscht lief es Steve Guerdat. Der Olympiasieger von 2012 blieb mit Venard de Cerisy an einem Hindernis hängen und musste sich vier Strafpunkte notieren lassen. Er verpasst den Final. (kai)
Reais ausgeschieden über 200 m
Der Churer William Reais hat sein hoch gestecktes Ziel – Final über 200 m – wie auch eine persönliche Bestzeit deutlich verpasst. Der U23-Europameister lief in 20,44 zwar eine Saisonbestzeit, blieb aber zwei Zehntel über seiner Bestmarke und wurde in seiner Serie Fünfter.
Die ersten beiden der drei Serien qualifizierten sich direkt für den Endlauf, plus die zwei Zeitschnellsten. Reais nahm erstmals an den Spielen teil und hatte sich erst Ende Juni ganz von einer Verletzung erholt. (mos)
Jonas Raess verpasst den 5000-m-Final
Der 27-jährige Zürcher Jonas Raess hat trotz beherzt gelaufenem Vorlauf über 5000 m in 13:43,52 den Einzug in den Final verpasst, in dem 15 Läufer zugelassen sind. Bei knapp 30 Grad im Olympiastadion und hoher Luftfeuchtigkeit hielt Raess bis zum vierten Kilometer mit, musste dann kurz abreissen lassen, schaffte auf den letzten hundert Metern den Anschluss aber wieder. Als Elfter seiner Serie verpasste er es, sich über die Zeit zu qualifizieren.
«Ich habe mich sehr gut gefühlt, wäre aber auf ein schnelles Rennen angewiesen gewesen, um über die Zeit weiterzukommen», sagte er und fügte an, einen Finalplatz zu erreichen sei angesichts aller Afrikaner und Nordamerikaner am Start wohl vermessen gewesen. Nicht angetreten war der Jahresschnellste Jakob Ingebrigtsen (NOR), er bestreitet nur das Rennen über 1500 Meter. (mos)
Nervenstarke Brasilianer im Fussball-Final
Brasilien hat fünf Jahre nach dem Triumph in Rio de Janeiro dank Elfmeterheld Santos im Tor wieder den Olymia-Final erreicht. Die Mannschaft um den 38-järhigen Captain Dani Alves gewann in Kashima gegen Mexiko mit 4:1 im Penaltyschiessen. In den 120 Minuten zuvor war kein Tor gefallen.
Der 31-jährige Santos vom Athletico Paranaense konnte zweimal nicht überwunden werden. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Dortmunds Reinier. Gegner im Endspiel am Sonntag in Yokohama ist Japan oder Spanien. (dpa)
Hashimoto doppelt am Reck nach
Mehrkampf-Olympiasieger Daiki Hashimoto hat zum Abschluss der Turn-Wettbewerbe seine zweite Goldmedaille geholt. Der Japaner gewann im Ariake Gymnastics Center die Entscheidung am Reck mit 15,066 Punkten und ist damit Nachfolger des Deutschen Fabian Hambüchen. Zweiter wurde der ehemalige Weltmeister Tin Srbic aus Kroatien mit 14,900 Punkten. Die Bronzemedaille sicherte sich der Russe Nikita Nagorni (14,533). (dpa)
Joseph souverän im Halbfinal über 110 m Hürden
Es war bis anhin nicht seine Saison, lange laborierte er an einer Verletzung. Doch nun ist Jason Joseph parat: In 13,31 Sekunden über 110 m Hürden qualifizierte sich der Basler als Zweiter seiner Serie direkt für den Halbfinal in der Nacht auf Mittwoch. Der 22-Jährige lief sehr aggressiv und verpasste seinen Schweizer Rekord von vergangenem Sommer um nur zwei Hundertstel, die Zeit bedeutet seine zweitbeste je.
«Mein Start war gut, doch ab der dritten Hürde war das Tempo so hoch, dass ich den Hürden zu nahe kam und ein wenig rausnehmen musste», sagte er. Für die Finalqualifikation brauche es wohl eine Zeit um 13,25 – das heisst, er müsste Schweizer Rekord laufen. (mos)
Handball-Favoriten im Halbfinal
Olympiasieger Dänemark, Rekord-Weltmeister Frankreich, Europameister Spanien und Ägypten haben den Halbfinal im Handball-Turnier der Männer erreicht. Dänemark setzte sich im skandinavischen Viertelfinalduell gegen den EM-Dritten Norwegen 31:25 (13:12) durch. Zuvor hatte Spanien den WM-Zweiten Schweden in einem dramatischen Spiel 34:33 (18:20) besiegt. Keine Mühe hatte Frankreich beim 42:28 (21:14) gegen Bahrain, das nun auf Ägypten trifft. Die Nordafrikaner schlugen Deutschland 31:26 (16:12). (dpa)
dpa, Sportredaktion
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