Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Stellen weg bei Radio 1
Schawinski-Sender löst News-Redaktion auf

Roger Schawinski, Journalist, Autor, Radiomoderator, portraitiert am  26. Mai 2021 in Zuerich (KEYSTONE/Gaetan Bally)

Es ist ein radikaler Schnitt: Radio 1 verzichtet ganz auf eigene News und löst seine Nachrichtenredaktion auf. Laut einer Mitteilung verlieren sechs Voll- und Teilzeitangestellte ihre Jobs.

Der Gründer und Chef des Zürcher Senders, Roger Schawinski, sagt: «Wir beziehen künftig die Nachrichten von CH Media und konzentrieren uns auf Formate, bei denen wir einzigartig sind und uns im Gegensatz zu den News-Bulletins profilieren können: Kommentare und Interviews.» 

Beibehalten werden laut Schawinski das Wocheninterview «Doppelpunkt», die Morgenkolumnen mit Elmar Ledergerber, Markus Diem Meier (Chefredaktor «Handelszeitung»), Christina Neuhaus (Inlandchefin NZZ) und anderen sowie «Roger gegen Markus» mit Markus Somm.

20 Personen dürfen bleiben

Radio 1 wird nach dem Abbau immer noch rund 20 Personen beschäftigen. Das News-Team von CH-Media-Radio produziert bisher schon die Nachrichten für 16 private Radiostationen. Zwölf davon gehören zur CH-Media-Gruppe, vier sind wie Radio 1 Fremdsender.

«Wir machen nichts anderes als auch die SRG und die allermeisten Privatradios», sagt Schawinski. Auch dort beliefere eine einzige Redaktion eine Vielzahl von Sendern mit News.

Schawinski hält an Radio Alpin fest

Anfang Januar wurde bekannt, dass Schawinski vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) die Konzession für ein neues Radio mit dem Namen Radio Alpin in Graubünden, Glarus und dem St. Galler Oberland vom Bund erhält. «Ich habe immer für mehr Meinungsvielfalt und gegen Monopole gekämpft», sagte Schawinski damals. 

Radio Alpin darf mit drei Millionen Franken Gebührengeldern pro Jahr rechnen. Dieses Geld erhielt zuvor Radio Südostschweiz, das zur Somedia-Gruppe der Familie Lebrument gehört und nun gegen Schwawinski verloren hat. 

Lebrument wehrt sich

Diese reagiert auf den überraschenden Stellenabbau bei Radio 1. Der Verwaltungsratspräsident von Somedia, Silvio Lebrument, sagt: «Ich würde mich über den Tisch gezogen fühlen, wenn ich das Bakom wäre oder einer der Kantone, die das Konzessionsgesuch von Roger Schawinski unterstützten.» Und weiter: «Wir legen Beschwerde ein gegen die Konzessionsvergabe und rechnen uns gute Chancen aus.»

Schawinski kontert, auf das Projekt Radio Alpin habe der Stellenabbau in Zürich keine Auswirkungen. «Wir werden dort ebenfalls mit CH Media die überregionalen News abdecken.» Mit ungefähr 20 Personen konzentriere sich das neue Radio auf die regionalen Nachrichten aus dem Sendegebiet. «So, wie es die Konzession verlangt.»

«Somedia macht das übrigens nicht anders», sagt Schawinski, «auch sie beziehen die überregionalen Nachrichtenbulletins von CH Media.»

SDA/pash/ese