Neue Vorwürfe im Kuss-Skandal Hat Rubiales auch Englands Starspielerin geküsst?
Sein Verhalten nach dem WM-Final hat den geschassten spanischen Verbandspräsidenten bereits den Job gekostet. Nun werden weitere Vorwürfe publik.
![Spaniens inzwischen abgesetzter Verbandspräsident Luis Rubiales und die Engländerin Lucy Bronze an der Zeremonie nach dem WM-Final 2023 in Sydney.](https://cdn.unitycms.io/images/06NOda01qcW8nbZ7wMZOMw.jpg?op=ocroped&val=1600,1067,1000,464,57,0&sum=CGhZ-3qn7Y4)
Hat er auch eine Engländerin geküsst? Gegen den ehemaligen spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales sind neue Vorwürfe aufgetaucht. Der 46-Jährige wurde nach dem Kuss-Skandal im Anschluss an den WM-Final zwischen Spanien und England im vergangenen Sommer vom Weltverband Fifa für drei Jahre gesperrt. Das spanische Sportgericht bestätigte dieses Urteil im November.
In der nun veröffentlichten Urteilsbegründung legen Aussagen der englischen Verbandspräsidentin Debbie Hewitt nahe, dass Rubiales bei der Siegerehrung auch englische Spielerinnen aufdringlich berührt und in einem Fall gar geküsst habe.
Gemäss Hewitt hat Rubiales Lucy Bronze, die Weltfussballerin 2020, «anscheinend gewaltsam» geküsst und das Gesicht von Laura Coombs «umfasst und gestreichelt», so steht es in der Urteilsbegründung. Von dem Vorfall mit Bronze kursieren Bilder, die Hewitts Vorwürfe zumindest nicht widerlegen.
Rubiales hat auf die Anschuldigungen reagiert – und diese so gekontert: Hewitts Verhalten sei «absolut widerlich», und sie versuche «zu suggerieren, dass ich eine Art Widerling bin». Zudem habe die englische Verbandspräsidentin in ihrer Darstellung der Vorkommnisse in Sydney «absichtlich oder fahrlässig» Tatsachen ausgelassen. Die Heuchelei Hewitts sei eklatant, so Rubiales weiter.
Der Skandal überschattete den WM-Titel
Rubiales hatte Jennifer Hermoso am 20. August nach dem WM-Triumph der Spanierinnen auf den Mund geküsst. Die Spielerin hatte danach betont, dass dies gegen ihren Willen geschehen sei. Rubiales behauptet, sie habe zugestimmt. Es wird erwartet, dass er Rechtsmittel gegen das Urteil des spanischen Sportgerichts und der Fifa einlegen wird. Gegen ihn läuft in Spanien zudem ein zivilrechtliches Ermittlungsverfahren, ihm droht laut Experten eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren.
Mit seinem Verhalten hatte Rubiales für monatelange Diskussionen gesorgt, in deren Verlauf er sein Amt als Verbandspräsident verlor. Der sportliche Triumph des Teams geriet dabei in den Hintergrund.
tzi/DPA
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