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Neue Gentherapie von Novartis soll über 2 Millionen Dollar kosten

«Wir halten unseren Preis für angemessen und fair»: Das Medikament Zolgensma. Bild: Novartis via AP/Keystone
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Novartis' neue Gentherapie gegen die erbliche Muskelschwäche SMA Zolgensma soll 2,125 Millionen Dollar kosten. Das kündigte der Konzern am Mittwochabend an. Die US-Behörde FDA erteilte Zolgensma die Zulassung. «Wir halten unseren Preis für angemessen und fair, denn er entspricht rund der Hälfte der alternativen Behandlungskosten gerechnet auf 10 Jahre», sagte Dave Lennon, Präsident der Novartis-Tochter Avexis, die das Mittel entwickelt hat gegenüber dieser Zeitung.

Novartis hatte für die Übernahme 8,7 Milliarden Dollar ausgegeben. Avexis und die Gentherapie Zolgensma sind ein grosser Hoffnungsträger von Konzern-Chef Vas Narasimhan. Die Therapie beruht darauf, Viren als Boten zu benutzen. Die Viren bringen ein fehlendes Muskelgen in den Körper. Babys, die mit der schlimmsten Form der Muskelschwäche SMA geboren werden, werden normalerweise kaum zwei Jahre alt. Dank Zolgensma haben Babys mit SMA sitzen und gehen gelernt.

Weltweite PR-Aktion gestartet

Dem Konzern ist bewusst, dass der Preis für die einmalige Injektion von über zwei Millionen Dollar Debatten auslösen wird. Daher hat der Konzern im Vorfeld der Zulassung eine weltweite PR-Aktion gestartet. Das Kernargument: Zolgensma sei 50 Prozent billiger als bestehende Therapien, gerechnet auf fünf Jahre.

Um den Preis verdaulicher zu machen, arbeitet Novartis in den USA mit der Spezialapotheke Accredo zusammmen, die eine Ratenzahlung à 425'000 Dollar für fünf Jahre anbieten wird. Ist der Preis nicht dennoch zu hoch? Dazu Davies: «Die Gesellschaft gibt bereits jetzt Millionen für die Behandlung der kranken Kinder aus. Wir bieten eine einmalige Behandlung mit der Chance auf Heilung.»

In der Schweiz kostet das Mittel Spinraza von Biogen gegen SMA im ersten Jahr 558'000 Franken laut Listenpreis. In den Folgejahren beläuft sich der Jahrespreis der Behandlung laut dem Bundesamt für Sozialversicherungen auf 279'000 Franken. Die Behandlung wird von der Invalidenversicherung vergütet, es wurde indes ein Rabatt vereinbart, der geheim ist.

Novartis will im dritten Quartal in der Schweiz die Zulassung beantragen. Dann geht hierzulande der Preispoker los.