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11,3 Milliarden Franken
Nationalratskommission will Mittel für Auslandshilfe nicht kürzen

HANDOUT - Mitglieder des Sofort-Einsatz-Teams (SET) des Schweizerisches Korps fuer Humanitaere Hilfe (SKH) helfen mit dem Belad eines Zuges mit Schweizer Hilfsgueter, am Sonntag, 6. Maerz 2022, im polnisch-ukrainischen Grenzgebiet. Der Zug mit 35 Tonnen humanitaeren medizinischen Guetern (Beatmungsgeraete, Verbandsmaterial, Schutzmasken, usw.) wird von Suedostpolen in die umkaempfte ukrainische Hauptstadt Kiew fahren. (EDA/Alex Kuehni) +++ EDITORIAL USE ONLY, NO SALES, NO ARCHIVES - DARF NUR IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ABGEBILDETEN EREIGNIS VERWENDET WERDEN - DARF NUR MIT VOLLSTÄNDIGER QUELLENANGABE PUBLIZIERT WERDEN.
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Der Bund soll in den kommenden vier Jahren rund 11,3 Milliarden Franken für die Hilfe im Ausland zur Verfügung haben. Die zuständige Kommission des Nationalrates will diese Kredite nicht kürzen. Ein Teil der Mittel sollen an die Ukraine gehen.

Die Aussenpolitische Kommission des Nationalrates (APK-N) nahm die drei Teile der Strategie der internationalen Zusammenarbeit (IZA) 2025 bis 2028 mit 14 zu 11 Stimmen respektive 14 zu 10 Stimmen an, wie die Parlamentsdienste am Dienstag mitteilten.

Umschichtung für Ukraine

Die Kommission schloss sich damit dem Ständerat an. Dieser hiess die knapp 11,3 Milliarden Franken für die Umsetzung der IZA-Strategie im vergangenen September gut. Dabei erklärte er sich einverstanden mit der Umschichtung von Geldern zugunsten des Wiederaufbaus in der Ukraine.

Der Bundesrat beantragt für die Auslandshilfe in den Jahren 2025 bis 2028 etwa gleich viel wie derzeit. Doch sollen 13 Prozent des Geldes der Ukraine zugutekommen. Weiter sollen Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe, Massnahmen zur Friedensförderung und zur Stärkung der Menschenrechte finanziert werden.

In der Vernehmlassung wurde kritisiert, dass die Hilfe für die Ukraine nicht auf Kosten der Unterstützung anderer Staaten gehen dürfe. Trotz dieser Forderung nahm der Bundesrat die Hilfe in dem kriegsversehrten Land in die IZA-Strategie auf.

Aussenminister Ignazio Cassis begründete dies mit den Bedürfnissen vor Ort in der Ukraine und mit der schon existierenden Arbeit der Schweiz in dem Land und den aufgebauten Vertrauensbeziehungen. In der Ukraine zu helfen, liege auch sicherheitspolitisch im Interesse der Schweiz.

Mit 12 zu 12 Stimmen und mit Stichentscheid von Präsident Laurent Wehrli (FDP/VD) entschied die APK-N, dass Wiederaufbauhilfen in der Ukraine wenn möglich durch Schweizer Unternehmen zu erbringen sind. Mit einer Motion fordert die APK-N zudem Rechtsgrundlagen für die Hilfe in der Ukraine, die auf einem Gesetz basieren.

Schwerpunkte Bildung und Gesundheit

Bei der Auslandshilfe sollen nach dem Willen der APK-N Schwerpunkte bei Bildung und Gesundheit gesetzt werden. Entsprechend wollen Mehrheiten der Kommission die Gesundheitsaussenpolitik von 2019 bis 2024 verlängern respektive die Schweizer Expertise in der Bildung im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit einsetzen.

Mit ihren Entscheiden, bei der IZA-Strategie nicht zu kürzen, stellt sich die APK-N gegen die Finanzkommission des Nationalrates (FK-N). Diese beantragt, die IZA-Gelder um eine Milliarde Franken auf noch 10,3 Milliarden Franken zu stutzen.

Die wirtschaftliche Entwicklungszusammenarbeit soll demnach 200 Millionen weniger erhalten, die Entwicklungszusammenarbeit 800 Millionen Franken. Die FK-N begründete diesen Antrag mit Beschlüssen zum Zahlungsrahmen für die Armee für die nächsten vier Jahre.

Motionen für mehr Geld abgelehnt

Beide Räte wollen der Armee 29,8 Milliarden Franken zur Verfügung stellen, 4 Milliarden Franken mehr als vom Bundesrat beantragt. Das haben sie zum Zahlungsrahmen für die nächsten vier Jahre entschieden. Bis 2030 und nicht erst bis 2035 soll das Armeebudget ein Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) erreichen.

Abgelehnt hat die APK-N nach ihren Entscheiden zur IZA-Strategie drei Motionen aus den Fraktionen von Mitte, SP und GLP, die mehr Geld für die humanitäre Hilfe in der Ukraine fordern. Der verlangte Beitrag hätte sich an vergleichbaren Ländern orientieren und Bezug auf die Wirtschaftsleistung nehmen sollen.

Eine Motion aus der Grünen Fraktion, die ein Unterstützungsprogramm für die Ukraine von mindestens 5 Milliarden Franken forderte, wurde zurückgezogen. Eine ähnliche Motion hat der Nationalrat bereits einmal abgelehnt. Im Ständerat ist ein Vorstoss mit dieser Forderung hängig. Auch dieser kam aus den Reihen der Grünen.

SDA/fem