ZSC-Zittersieg gegen AmbriEin Nachmittag zwischen Nostalgie und Zukunftshoffnung
Mit dem 5:4 gegen die Tessiner wahren die ZSC Lions ihren Vierpunktevorsprung an der Spitze. Meistercoach Kent Ruhnke wird mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.

Bereits zum achten Mal in dieser Saison können die ZSC Lions gegen Ambri mit 12’000 Zuschauern ausverkauft melden. Diesmal ist das Publikum aber besonders fachkundig: ZSC-Legenden aus der reichen Geschichte dieses Clubs sind zum Mittagessen und Matchbesuch geladen, wobei Meistercoach Kent Ruhnke bei den Feierlichkeiten die goldene Ehrennadel erhält.
Ernst Meier führte die schöne Tradition der Ehemaligen-Treffen 1998 ein, Ronald Hinterkircher pflegt sie nun weiter. 2023 war ein trauriges Jahr für den ZSC: Im März verstarb Heinz Hinterkircher, der Vater von Ronald und Meisterspieler von 1949, mit 99 Jahren. Im September verschied Meisterschütze Morgan Samuelsson, im November der «fliegende Engadiner» Pio Parolini und im Dezember Walter Scheibli, die Stimme des ZSC.
In der Swiss-Life-Arena sind frühere Heroen an den Wänden verewigt. Derweil schmiedet man bei den Zürchern an der Zukunft. Beim Gespräch bei Kalbsbraten und Risotto ist man sich unter den Ehemaligen einig, dass nach sechs Jahren wieder einmal ein Titel fällig ist. Es läuft bisher gut, nach 45 von 52 Runden führen die ZSC Lions die Liga an, vier Punkte vor Fribourg. Doch eben: Der grosse Test folgt dann erst ab dem Playoff-Start am 16. März.
Beim 5:4 über Ambri zeigen die ZSC Lions viele ihrer Facetten. Sie können wunderbar kombinieren, manchmal übertreiben sie es auch, und zuweilen werden sie überheblich. So müssen sie nach einem 5:2 noch um den Sieg zittern. 53 Sekunden vor Schluss verkürzt Dauphin auf 4:5, und weil sich Lammikko noch ein Beinstellen leistet, kann Ambri zuletzt sogar mit sechs gegen vier Feldspielern den Ausgleich anstreben. Er fällt dann aber nicht mehr.

Im Playoff dürfte der Fokus bei den Zürchern dann ein anderer sein. Die grosse Stärke dieser Mannschaft ist ihre Vielseitigkeit und Ausgeglichenheit. Beim 5:2 über Lugano war kürzlich der erste Sturm um Malgin für alle Zürcher Tore besorgt gewesen. Diesmal machte die Reihe mit Frödén, Lammikko und Hollenstein mit vier Treffern den Unterschied.
Crawford coacht nun konservativer
Hatte Coach Marc Crawford lange die Reihen wild durcheinandergemischt, so ist nun zu erkennen, dass er im Hinblick aufs Playoff die Sturmlinien länger zusammen lässt, damit sie sich einspielen können. Jene mit dem gross gewachsenen Mittelstürmer Lammikko, dem laufstarken Hollenstein und dem treffsicheren Frödén ist ein Versprechen.
Derweil die Ehemaligen auf der Tribüne in früheren Zeiten schwelgen, gibt auf dem Eis der 19-jährige Verteidiger Timo Bünzli, Sohn des früheren ZSC-Abwehrspielers Daniel, sein Debüt. Es ist in Altstetten ein Nachmittag zwischen Nostalgie und Zukunftshoffnung.
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