Niederlage im SpitzenkampfDie ZSC Lions haben verlernt, wie man Penaltys schiesst
Fribourg lanciert mit einem 2:1 im Penaltyschiessen den Endspurt um Rang 1. Die Zürcher sind das aktivere Team, schiessen aber die Tore nicht. Bis Malgin in extremis noch ausgleicht.

Die ZSC Lions sind immer noch die Nummer 1, trotz der ersten Saison-Niederlage gegen Gottéron im vierten Duell. Doch in einer Disziplin sind sie mit Abstand die Schlechtesten: darin, sich einen Zusatzpunkt zu sichern.
Zum zehnten Mal gingen sie in dieser Saison in eine Overtime, zum achten Mal schlichen sie danach als Verlierer vom Eis. Fünfmal kassierten sie ein Tor in der Verlängerung, in Freiburg verloren zum dritten Mal ein Penaltyschiessen. Sörensen traf zweimal für Gottéron, bei den Zürchern reüssierte nur Andrighetto.
In der mit 9075 Zuschauern ausverkauften BCF Arena wurde der Sieg frenetisch gefeiert. Es war der erste Heimerfolg gegen die ZSC Lions seit dem 29. November 2021. In diese Spanne fällt ja auch noch die mit 0:4 verlorene Halbfinalserie vor zwei Jahren. Nun ist der Bann für die Freiburger aber gebrochen, und das könnte auch Signalwirkung haben im Hinblick aufs Playoff.
Man spürte denn auch von Beginn weg, dass es keine normales Spiel war, sondern ein Spitzenkampf zweier Teams, die sich positionieren für die entscheidende Saisonphase – auf dem Eis wie in der Rangliste.
Weil Malgin zwölf Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit auf 1:1 ausglich, konnte Gottéron immerhin nur einen Punkt auf die Zürcher gutmachen. Acht Runden vor Schluss führen diese noch mit vier Punkten Vorsprung. Und von Rang 1 ins Playoff zu starten, ist ja das erklärte Ziel von Coach Marc Crawford. Denn die letzten drei Meister, Servette und zweimal Zug, hatten sich ja auch den Qualifikationssieg gesichert. Als dies den ZSC Lions 2020 letztmals gelang, fiel das Playoff wegen des Coronavirus aus.

So ernüchternd es ist, dass die ZSC Lions einfach keine Overtimes und Penaltyschiessen gewinnen können, ihr Auftritt in Freiburg war lange überzeugend. Sie waren das aktivere Team, liessen aber die Effizienz ihrer vorigen Auftritte vermissen. Und so brachte Wallmark Gottéron in der 47. Minute nach einem Doppelpass mit Sörensen in Führung. Jener Wallmark, der die ZSC Lions nach einer Saison verliess, weil er von Crawford zu wenig Streicheleinheiten erhielt.
In Gottéron ist der Schwede aufgeblüht. Offenbar weiss Christian Dubé, wie man mit sensiblen Stars umgehen muss. Vielleicht, weil er selber einmal einer war.
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