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Nationalteam im Bundeshaus
Ein Schweizer Eishockey-Jersey für die Bundespräsidentin

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Geschenk mit Schweizer Wappen: Lars Weibel (links) und Patrick Bloch von Swiss Ice Hockey überreichen Bundespräsidentin Viola Amherd und Nationalratspräsident Eric Nussbaumer je ein Schweizer Nationaldress.
Führung durch das Bundeshaus: Nationalratspräsident Eric Nussbaumer (Mitte) erklärt die Architektur in der Kuppelhalle,  Bundespräsidentin Viola Amherd (rechts neben ihm) lauscht genauso seinen Worten wie die Spieler und Betreuer des Nationalteams.
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Wenn erfolgreiche Schweizer Athleten zu Gast sind im Bundeshaus, dann werden auch die höchsten Politiker zu Sportfans. Er sei zwar nur noch Sportkonsument, er habe aber bei der grossartigen Leistung der Mannschaft mitgelitten, sagte Eric Nussbaumer.

Und Viola Amherd sprach fast schon wie die Nationalspieler, als sie sagte, wie enttäuscht sie nach der Finalniederlage in Prag gewesen, doch wie erfreut sie nun rückblickend sei. In ihrer Rede ans Team hielt sie fest: «Sie haben Silber gewonnen, nicht Gold verloren.»

Es waren Nationalratspräsident und Bundespräsidentin, die das Team von Nationaltrainer Patrick Fischer nicht nur für den Gewinn von WM-Silber im letzten Mai ehrten. Für Spieler und Staff gab es zudem eine Führung durch das Bundeshaus, Geschichtsunterricht inklusive.

Winkelried und Wilhelm Tell fehlten dabei genauso wenig wie der Blick auf die Aktualität: Wer sitzt wo im Nationalratssaal, wo es eigentlich Limiten bei der Redezeit gibt, an die sich aber dann doch fast niemand hält? Und was bedeuten all die Jahreszahlen im Ständeratssaal, wo hingegen jeder so lange reden darf, wie er will?

Die Sache mit dem Schweizer Wappen

In der Kuppelhalle machte Viola Amherd die Mannschaft auf die Inschrift «Unus pro omnibus, omnes pro uno» aufmerksam: «Einer für alle, alle für einen. Das trifft auch auf Sie alle zu.» Und wie es der Zufall will, ist seit Jahren auf dem Kragen des Nationalleibchens exakt dieser lateinische Satz aufgedruckt.

«Unus pro omnibus, omnes pro uno»: Lateinisch auf dem Schweizer Nationaljersey.

Und je so ein Jersey erhielten Gastgeberin und Gastgeber als Geschenk überreicht: Nussbaumer eines mit der Nummer 90 von Roman Josi, Amherd eines mit der 22 von Nino Niederreiter. Die beiden NHL-Spieler waren indes abwesend, 13 der 25 Kaderspieler von Prag waren im Bundeshaus zugegen.

Während das Latein auf dem Leibchen keinen stört, ist das Wappen auf dem Dress hingegen ein Politikum, bei dem am Dienstag das nächste Kapitel geschrieben wird. Patrick Bloch steht ab 11 Uhr vor dem Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen.

Dort wird der CEO von Swiss Ice Hockey (er überreichte gemeinsam mit Nationalteam-Direktor Lars Weibel die Leibchen) ein weiteres Mal zu erklären versuchen, warum die Nationalmannschaft das Schweizer Wappen (nicht zu verwechseln mit der Schweizer Flagge) auf den Jersey verwendet.

Seit dem 1. Januar 2017 gilt ein totalrevidiertes Wappenschutzgesetz, wonach der Gebrauch des Schweizer Wappens neu der Schweizerischen Eidgenossenschaft vorbehalten ist. Vereine, die das Wappen schon mindestens 30 Jahre zuvor nutzten, durften die Nutzung neu bewilligen lassen. Aus Sicht des Instituts für Geistiges Eigentum (IGE) ist der Antrag von Swiss Ice Hockey zu spät erfolgt, beim Verband ist man da gegenteiliger Meinung. Affaire à suivre.