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Nahostkonflikt weitet sich aus
Eine neue Front beim Roten Meer

January 11, 2024, Sanaa, Sanaa, Yemen: Newly recruited Houthi fighters hold up a weapons and chanting slogans in a ceremony at the end of their training in Sanaa, Yemen..The head of Yemen s Houthi movement, Abdul-Malik al-Houthi, has cautioned the United States and its allies about a potentially significant retaliation if they initiate a military strike against his nation..During a televised address on Thursday, Houthi declared that any such response would exceed the scale of the recent attack, in which Yemeni drones and missiles were directed at US and British vessels.. There will be a swift and powerful response to any American attack. Our retaliation will far exceed the impact of the recent strike, which involved twenty drones and multi - ZUMAa219 20240111_zip_a219_006 Copyright: xOsamahxYahyax
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Die Luftschläge trafen Militärbasen, Flughäfen und weitere Ziele, sie kamen in der Nacht zum Freitag, und sie kamen für die Huthi-Miliz im Jemen sicher nicht unerwartet.

Seit Monaten hatten sie Schiffe im Roten Meer angegriffen und zu kapern versucht. Sie hatten zudem Raketen und Drohnen auf Israel abgefeuert und damit gedroht, so lange weiterzumachen, bis die Regierung in Jerusalem den Krieg gegen die Palästinenser im Gazastreifen beendet. Noch vor wenigen Wochen hatte US-Präsident Joe Biden ausgeschlossen, die Huthi direkt anzugreifen, zu gross sei die Gefahr einer weiteren Ausweitung des Konfliktes im Nahen Osten.

Jemen, Luftschlag der USA und Groflbritanniens gegen die Huthi Rebellen 240112 -- SANAA, Jan. 12, 2024 -- Fire is seen after an airstrike launched by the United States and Britain near Sanaa in Yemen, Jan. 12, 2024. The United States and Britain launched several airstrikes on Houthi military sites around the Yemeni capital Sanaa before dawn Friday, Houthi-controlled Saba news agency and residents said. YEMEN-SANAA-AIRSTRIKES WangxShang PUBLICATIONxNOTxINxCHN

Anfang der Woche hatten die USA und Grossbritannien den Huthi dann deutlich gemacht, dass weitere Angriffe auf Schiffe eine direkte Reaktion zur Folge haben werden. Am Mittwoch feuerten die Huthi eine grosse Salve an Raketen auf Schiffe im Roten Meer. Nun kam die Antwort.

«Eine klare Botschaft» der Amerikaner und ihrer Partner

Die Angriffe in der Nacht zum Freitag seien «eine klare Botschaft, dass die Vereinigten Staaten und unsere Partner Angriffe auf unser Personal nicht tolerieren und nicht zulassen werden, dass feindliche Akteure die Freiheit der Schifffahrt auf einer der wichtigsten Handelsrouten der Welt gefährden», sagte US-Präsident Joe Biden.

AT SEA - JANUARY 12: (----EDITORIAL USE ONLY  MANDATORY CREDIT - 'U.S. CENTRAL COMMAND (CENTCOM) / HANDOUT' - NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS----) A military aircraft takes off from the US and British naval fleet as Yemeni local sources states that US and British warplanes have carried out airstrikes on some points in Sana'a, Hodeidah and Taiz cities during the night, at sea on January 12, 2024. (Photo by U.S. Central Command (CENTCOM)/Anadolu via Getty Images)

Getroffen wurden Radaranlagen, Raketen- und Drohnenabschussrampen sowie Waffenlager, erklärte Verteidigungsminister Lloyd Austin. Auch Grossbritannien beteiligte sich direkt an den Kampfhandlungen. Die Niederlande, Australien, Kanada und Bahrain leisteten nach Angaben von US-Beamten logistische und geheimdienstliche Unterstützung.

Ausser Bahrain schloss sich kein arabisches Land der Koalition an, es gab in den vergangenen Wochen auch so gut wie keine Kritik an den Attacken der Huthi. Selbst Ägypten hielt sich zurück, obwohl bisher mehr als 2000 Schiffe um Afrikas Südspitze, das Kap der Guten Hoffnung, geleitet wurden, statt den Suezkanal zu nutzen – was für Ägypten massive Einnahmeverluste bedeutet. Auch Saudiarabien schweigt weitgehend; das Land hatte seit 2014 acht Jahre lang einen bitteren Krieg gegen die von Teheran unterstützten Huthi geführt und zuletzt auf einen Friedensvertrag gehofft, der kurz bevorstand. Am Freitag rief das Königshaus sogar zur «Zurückhaltung» auf.

Die Huthi sind ein Teil der «Achse des Widerstandes» gegen die USA und Israel

Die islamistische Miliz hält weite Teile im Norden des Jemen und die Hauptstadt Sanaa unter ihrer Kontrolle. Sie sind ein Teil der vom Iran unterstützten und teilweise geführten «Achse des Widerstandes» gegen Israel und die USA, der auch die Hamas im Gazastreifen, die Hizbollah im Libanon und Gruppen im Irak und in Syrien angehören.

Die Huthi wurden in den vergangenen Jahren massiv von Teheran aufgerüstet. Sie führen aber – trotz dieser Verbindungen – auch ein Eigenleben. Für die Rebellen sind der Terror der Hamas und die Angriffe auf die Schiffe im Roten Meer eine gute Gelegenheit, sich der Bevölkerung als wahre Unterstützer der palästinensischen Sache zu präsentieren.

Besonders beliebt waren die Huthi dort zuletzt nicht, es gab Proteste gegen Korruption und Misswirtschaft. Jetzt ist Israel das dominierende Thema, Millionen demonstrieren auf den Strassen, Tausende Rekruten melden sich zum Kampf.

Sollte es wieder zu Friedensverhandlungen mit den Saudis kommen, können die Huthi wohl mehr Konzessionen fordern. Sie hoffen, mehr zu erreichen. Nachgeben wollen die Kämpfer zumindest nicht: Die USA und Grossbritannien müssen bereit sein, einen hohen Preis zu zahlen und die ernsten Konsequenzen ihrer Aggression zu tragen, sagte ein Sprecher. Auch US-Präsident Biden drohte mit weiteren Schlägen.