Model zum Krieg in NahostIsrael droht Topmodel Gigi Hadid
Die 28-jährige Amerikanerin kritisierte die israelische Regierung via Instagram. Die Reaktionen auf ihre Palästina-Unterstützung sind heftig.
«Hast du letzte Woche geschlafen, Gigi? Oder findest du es in Ordnung, die Augen zu verschliessen, wenn jüdische Babys in ihren Häusern abgeschlachtet werden? Dein Schweigen zeigt ganz klar, wo du stehst. Wir sehen dich.»
Mit Gigi ist das amerikanische Topmodel Gigi Hadid gemeint. Der angriffige Instagram-Post stammt jedoch nicht von irgendeinem Internet-Troll, sondern vom offiziellen Instagram-Kanal der israelischen Regierung. «Shalom (ja, wir sind es wirklich)» heisst es im Beschrieb des verifizierten Kontos, dem aktuell 684’000 Personen folgen.
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Israels Social-Media-Team kontert mit seinem angriffigen Post eine Instagram-Story, in der Gigi Hadid am Wochenende die Regierung kritisiert hat: «An der Behandlung der Palästinenser durch die israelische Regierung ist nichts Jüdisches», hielt das Topmodel fest und ergänzte, die israelische Regierung zu verurteilen, sei nicht antisemitisch und die Unterstützung der Palästinenser keine Unterstützung der Hamas.
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Diese Kritik liess Netanyahus Social-Media-Team nicht auf sich sitzen. Die Unterstützung der Israelis in ihrem Kampf gegen barbarische Terroristen sei das Richtige, heisst es in der Reaktion auf Hadids Aussagen. Dazu ein Foto einer Blutlache neben Spielsachen. «Wenn du das nicht verurteilst, bedeuten deine Worte nichts.»
Klar, Gigi Hadid setzt sich seit Jahren für ein freies Palästina ein – ihr Vater ist palästinensischer Herkunft.
Dass die 28-Jährige derart harsch von offizieller Seite angegriffen wird, ist befremdlich, das «Wir sehen dich» hat etwas Bedrohliches. Mittlerweile erhält Gigi Hadid genau wie ihre Eltern und Geschwister Morddrohungen für ihre Palästina-Unterstützung. Warum knöpft sich das Social-Media-Team ausgerechnet das amerikanische Model vor?
Klar, Gigi Hadid setzt sich seit Jahren für ein freies Palästina ein – ihr Vater ist palästinensischer Herkunft. Mit ihrer jüngeren Schwester Bella, die in der Vergangenheit noch stärker als Free-Palestine-Aktivistin in Erscheinung getreten ist, hat sie auch an diversen Demos teilgenommen. Aber damit ist Gigi Hadid bloss eine von vielen Unterstützerinnen.
Prominente Unterstützung für Israel
Allerdings bleiben die meisten von ihnen – genau wie Schwester Bella – momentan auffallend stumm. Israel kann derweil auf eine geballte Unterstützung zahlreicher Promis zählen. Vergangene Woche solidarisierten sich in einem offenen Brief über 1000 Personen aus der Unterhaltungsbranche mit den Menschen in Israel, darunter die Comedienne und Schauspielerin Amy Schumer, der Stand-up-Comedian Jerry Seinfeld und die israelische Schauspielerin Gal Gadot («Wonder Woman»).
Diese hat sich als eine der ersten Prominenten geäussert, inzwischen ist ihr Feed voller emotionaler Aufrufe an die Hamas, die Geiseln freizulassen. #ReleaseTheHostages #BringThemBack
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Allerdings hat dies bei weitem nicht dieselbe Wirkung wie Gigi Hadids Engagement. Mit fast 80 Millionen Instagram-Followern ist ihre Reichweite achtmal so gross wie jene von Gal Gadot.
«Pro Palästina ist nicht gleich antisemitisch.»
Hadid setzte ihren ersten langen Post drei Tage nach dem Massaker der Hamas ab. Sie habe tiefes Mitgefühl für den palästinensischen Kampf und das Leben unter der Besatzung, schrieb die Mutter einer dreijährigen Tochter. Aber nichts rechtfertige «den Schaden einer jüdischen Person». Kein unschuldiger Zivilist, weder Palästinenser noch Israeli, verdiene es, ein Opfer zu sein, und sie ergänzte: «Pro Palästina ist nicht gleich antisemitisch.»
Die Massaker der Hamas kritisiert sie damit nur indirekt, im Gegensatz zur israelischen Regierung, die sie nun direkt anspricht. Die gereizte Reaktion zeigt: Gigi Hadids Aussagen treffen Israel empfindlich. Das können all die Prominenten, die sich mit Israel solidarisieren, nicht aufwiegen.
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