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Meinung

Kolumne «Ertappt»
Mit Wodka an den Rumensee

Trügerische Idylle: An den Rumensee flüchtete die Autofahrerin, nachdem sie in Zollikon einen Unfall gebaut hatte.
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Es ist kein guter Sonntagmittag für eine 48-jährige Deutsche, die sich schlaftrunken hinters Steuer setzt, um an den Rumensee in Küsnacht zu fahren. Womöglich hat sie schlecht geschlafen, zumindest hat sie am Vorabend oder in der Nacht reichlich Medikamente zu sich genommen. Neben zwei verschiedenen Schlafmitteln hat sie Hustensirup und Antidepressiva intus – vier verschiedene Medikamente also, wie die Polizei später feststellt. Und all dies womöglich in zu hoher Dosis.

Hinzu kommen Sorgen um den Vater, der kürzlich eine schlimme Krankheitsdiagnose erhalten hat. Beinahe fährt die Frau unterwegs einen Fussgänger um, und auf der Dufourstrasse in Zollikon kracht sie schliesslich kurz vor dem Kreisel in eine Mittelinsel, auf der mehrere Verkehrsschilder stehen. Das Auto reisst eines von diesen aus der Verankerung.

Ungeachtet dessen fährt die Frau weiter, mit ihrem Hund im Kofferraum. Denn mit diesem will sie am Rumensee spazieren gehen – vielleicht, um den Kopf durchlüften. Ob sie dies auch tatsächlich getan hat, ist allerdings unbekannt. Jedenfalls fand die Polizei die Frau schlafend im Auto vor. Sie hatte im Wagen auch noch eine Flasche Wodka geöffnet und war dann irgendwann ins Reich der Träume entglitten.

Auf dem Boden der bitteren Realität ist sie spätestens wieder angekommen, als sie Post von der Staatsanwaltschaft bekommen hat. Diese hat sie kürzlich wegen Fahrens in fahrunfähigem Zustand sowie wegen fahrlässiger Verletzung von Verkehrsregeln mit einer bedingten Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu 40 Franken verurteilt.