Mit Rolex ist nicht zu spassen
Eine Kolumne von Pascal Jäggi.
Eine teure Armbanduhr ist ein ziemlich prestigeträchtiges Objekt. Da schnallt man sich offenbar auch gerne eine Fälschung um und tut so, als ob die Uhr tatsächlich eine echte Rolex ist. Könnte ja sein, dass jemand auf die Protzerei reinfällt. Ein 26-Jähriger aus Thalwil sah darin ein Geschäftsmodell. Er bestellte bei der chinesischen Seite Aliexpress.com mindestens acht Uhren, angeblich von Rolex. Bezahlt hat er dafür bloss 1000 Franken. Der Preis fällt auch jenen auf, die keine Ahnung von Uhren haben. Bei einer echten Rolex beginnt die Preisspanne für ein Einzelstück bei über 4000 Franken.
Der Beschuldigte bot die gefälschten Uhren auf Facebook an, ohne zu erwähnen, dass sie gefälscht waren. Ein Nutzer interessierte sich dafür und kaufte dem Thalwiler gleich acht Uhren ab. Er bezahlte 1500 Franken. Ein hübscher Gewinn von 500 Franken schaute also heraus. Nicht so erfreut über das Geschäft war die Firma Rolex. Sie schaltete ihren Anwalt ein.
Die Staatsanwaltschaft ermittelte und verurteilte den 26-jährigen Koch wegen Warenfälschung und Vergehen gegen das Gesetz zum Schutz von Marken und Herkunftsangaben. Da Rolex einen Anwalt beauftragte, muss der Beschuldigte auch dessen Kosten von 1350 Franken übernehmen. Überhaupt hat sich die Freude über den Gewinn von 500 Franken längst verflüchtigt.
Für die Verstösse in Zusammenhang mit Rolex und dem Kauf einer Hublot für 200 Franken, ebenfalls eine Fälschung, wird der Thalwiler zu einer Geldstrafe von 60 mal 150 Franken verurteilt. Diese ist immerhin noch bedingt ausgesprochen worden, mit einer zweijährigen Probezeit. Doch eine relativ hohe Busse von 1500 Franken muss der Beschuldigte bezahlen. Für den jungen Thalwiler bleiben Kosten von fast 3000 Franken. Davon hätte er sich schon fast eine echte Rolex leisten können.
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