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Geldblog: Anlegen statt sparen
Mit Dividendenperlen etwas Ertrag erwirtschaften

Bestimmte Exchange Traded Funds sind an Aktien mit hoher Dividendenrendite gekoppelt.
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Folgende Fakten: 3-Zimmer-Eigentumswohnung mit einer Hypothek von 100’000 Franken. 110’000 Franken liegen auf der Bank mit der Hypothek. Auf einer anderen Bank liegen ebenfalls 100’000 Franken plus 30’000 Franken für grössere Ausgaben. Die Einnahmen aus der Vermietung der Wohnung und der AHV reichen für die monatlichen Kosten. Mein Sohn ist nun der Meinung, ich sollte 10’000 bis 20’000 Franken in ETF anlegen. Was würden Sie mir raten, und welche ETF wären für mich geeignet? Leserfrage von A.A.

Zunächst habe ich mich gefragt, warum Sie mit den 110’000 Franken, die auf Ihrer Hypothekenbank liegen, nicht einfach gleich die Hypothek von 100’000 Franken amortisieren. Dann sparen Sie sich den Zins für die Hypothek, der Sie zwar weniger als ein Prozent kosten dürfte. Trotzdem: Auf dem Konto haben Sie null Zins. Sie verlieren unter dem Strich somit Geld – die Teuerung nicht einmal mitberücksichtigt. Mit der Amortisation würden Sie pro Jahr faktisch 800 bis 1000 Franken einsparen.

Vielleicht ist es Ihnen aber wichtig, dass Sie einen grösseren finanziellen Handlungsspielraum im Alter behalten und führen die Hypothek deshalb weiter – was ich verstehe. In der Eigentumswohnung ist viel Geld parkiert. Falls Sie später eine grössere Summe brauchen, wären Sie im Falle einer Amortisation weniger liquide. Dies kann durchaus ein Grund sein, dass man im Alter trotz finanzieller Möglichkeiten seine Hypothek doch nicht ganz amortisiert.

Ihre liquiden Mittel halte ich für zu hoch.

Da Sie aber auf der anderen Bank weitere 130’000 Franken als liquide Mittel auf dem Konto haben, halte ich Ihre gesamten liquiden Mittel für zu hoch. Entweder würde ich trotzdem über die Amortisation der Hypothek nachdenken, oder aber wenigstens einen Teil des Geldes investieren – so wie es Ihnen Ihr Sohn zu Recht rät. Auch auf den 130’000 Franken haben Sie wahrscheinlich null Zins und verlieren unter Berücksichtigung der Teuerung faktisch Geld.

Vor diesem Hintergrund ist der Vorschlag, wenigstens 10’000 bis 20’000 Franken in Exchange Traded Funds (ETF) zu investieren, durchaus sinnvoll, zumal Sie das Geld nicht für die Begleichung Ihrer Lebenshaltungskosten im Alter benötigen. Indem Sie einen Teil anlegen, könnten Sie etwas Ertrag erwirtschaften. Möglich wäre dies, indem Sie einen ETF nutzen, der an Aktien mit hoher Dividendenrendite gekoppelt ist.

Ein Beispiel dafür ist der iShares Swiss Dividend ETF (CH). Dieser ETF ist ausschüttend und an den SPI Select Dividend 20 Index gekoppelt. Dieser umfasst die 20 besten Unternehmen, die stabile Dividendenzahlungen und eine solide Rentabilität verzeichnen, aus allen Titeln des Swiss Performance Index. Der Index enthält Grossfirmen wie Roche, Novartis, Nestlé, ABB, Geberit, aber auch mittelgrosse Firmen wie Bâloise, Belimo oder Dormakaba. Der ETF weist tiefe Gebühren von 0,15 Prozent pro Jahr aus.

Eine Alternative wäre der UBS ETF (IE) DJ Global Select Dividend UCITS ETF (USD) A-dis. Dieser bringt eine internationale Diversifikation und ist an den Dow Jones Global Select Dividend Index gekoppelt, der Zugang zu 100 Unternehmen mit der höchsten Dividendenausschüttung weltweit ermöglicht und mit Gebühren von 0,3 Prozent pro Jahr ebenfalls recht günstig ist. Ein Nachteil hier ist aber, dass der ETF in Dollar gehandelt wird. Sie würden somit – anders als beim erstgenannten ETF – ein Währungsrisiko eingehen.

Mit dem Fidelity Global Quality Income UCITS ETF (CHF Hedged) könnten Sie dieses Währungsrisiko ausschliessen. Dafür ist er mit Gebühren von 0,45 Prozent pro Jahr teurer. Bei all diesen Varianten haben Sie den Pluspunkt, dass Sie schöne Erträge wirtschaften können, tragen aber ein erhöhtes Anlagerisiko und laufen Gefahr, dass Sie später auf Buchverlusten sitzen. Angesichts Ihrer hoher liquiden Mitteln relativiert sich dieses Risiko aber stark.