Übersetzungspanne beim ORFMikaela Shiffrin spricht über Menstruation, der Übersetzer vom Velofahren
In einem Interview mit ORF spricht die Skifahrerin über ihre Periode – doch das ist dem Kommentator zu abwegig. Sein Übersetzungsfehler geht viral, doch Shiffrin nimmt es gelassen.
Eigentlich sollte Mikaela Shiffrin am Weltcup in Kronplatz wegen ihrer Leistung zu reden geben – schliesslich gewann sie dort nicht nur zwei Riesenslaloms, sondern krönte sich mit 84 Weltcup-Siegen auch noch zur erfolgreichsten Skifahrerin der Geschichte. Doch für Schlagzeilen sorgt zurzeit auch das ORF-Interview, das sie nach ihrem Sieg gab – beziehungsweise was der Kommentator dabei missverstand.
Als eine ORF-Moderatorin Shiffrin darauf hinwies, dass sie bald den Rekord des schwedischen Skifahrers Ingemar Stenmark (86 Siege) brechen könnte und sie zu ihrer aktuellen Leistungsfähigkeit befragte, gab die 27-Jährige zu, dass sie sich zuerst ausruhen müsse. Zudem sei sie gerade «in einer ungünstigen Phase» ihres Monatszyklus. «Ich bin deshalb irgendwie noch müder», sagte Shiffrin ungewöhnlich offen zur ORF-Moderatorin. Dann ergänzte sie lachend: «Ich denke, es sollte normal sein, darüber zu sprechen.»
Dass die US-Athletin tatsächlich öffentlich in einem Sportinterview über ihre Periode spricht, kam dem ORF-Kommentator, der das Interview simultan übersetzte, aber wohl zu abwegig vor – weshalb er lieber von seinem Sportjargon Gebrauch machte. Anstatt «cycle» mit «Zyklus» zu übersetzen, wurde daraus kurzerhand «Cycling», also Velofahren. «Ich komme nicht einmal zum Velofahren, was ich sonst jeden Monat mache», übersetzte der ORF-Kommentator – und ging mit seiner Fehlinterpretation in den sozialen Medien prompt viral.
Shiffrin nimmt es mit Humor
Die Übersetzungspanne sorgte nebst Lachern aber auch für Spott und Unmut. Einige Twitter-Nutzerinnen forderten etwa mehr Sensibilität für die Auswirkungen der Periode, besonders im Profisport. Shiffrin selber nimmt es hingegen gelassen und reagierte jetzt mit einem humorvollen Video, das sie auf Instagram postete.
Darin ist zuerst der mit Untertiteln versehene Interview-Ausschnitt zu sehen – dann wird Shiffrin eingeblendet, die mit fokussiertem Gesicht auf einem Hometrainer strampelt. Unterlegt ist das Video passend mit dem Queen-Song «Bicycle Race». «So schön, meinen monatlichen Zyklus zu bekommen. Nur für den Fall, dass noch jemand verwirrt ist, es ist meine Periode, wir reden über meine Periode», schrieb die Athletin zum Post.
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Für ihr Video wurde Shiffrin in den Kommentarspalten auf Instagram gefeiert. «Danke, dass du über so ein Tabuthema» sprichst», schrieb ein Fan. Auch von ihren Ski-Kameradinnen erhielt Shiffrin Zuspruch. So teilte Michelle Gisin den Clip etwa mit dem Kommentar: «Du bist fantastisch. Zum Glück hast du deine monatliche Velofahrt noch geschafft.»
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