ZoomMein Körper, mein Leben und ich
Drei Fotografinnen gehen dem Frausein ab Mitte 30 nach. «Female Form», mal kräftig, mal hauchig: zwischen Suchen und Ankommen.
Als Frau Mitte 30 muss man sich gefühlt ständig entscheiden: Was will ich eigentlich? Doch Kinder? Karriere? Nest bauen? Konventionen sprengen? Und während man sich all das fragt, scheint sich die Welt immer schneller zu drehen. Nora Dal Cero geht diesem Lebensgefühl nach: «(N)irgendwo ankommen».
Fast beruhigend wirkt es, wenn man um eine Konstante weiss: die Periode. Sie kommt. Immer wieder. Aber was weiss ich über sie? «Nicht sehr viel», stellt Fotografin Sophie Stieger zu Beginn ihrer Arbeit «Sophie’s Periode» fest. «Man sieht das Blut und spürt die Schmerzen. Dazu gibt es oft schlechte Bilder.» Also machte sie ihre eigenen Bilder. Und recherchierte zum Zyklus: 60-80 Milliliter pro Periode, rund 3000 Tage im Leben. Durchschnittliche Kosten: 15’000 Franken. Einige leiden sehr, andere weniger.
«Kann ich meine Hormone auch positiv nutzen?», wollte Sophie Stieger wissen, «so, wie Sportlerinnen es tun.» Sie begann, besser auf ihren Körper zu hören, ihn zu verstehen. Schwimmen zu gehen, wenn sie Kraft verspürt. Junge Menschen, die bluten, würden sich heute stärker mit ihrem Zyklus befassen, beobachtet Stieger. Der Zeitgeist sei aufmerksamer geworden. Doch was passiert mit der Hälfte der Gesellschaft, kurz bevor sie nicht mehr blutet? Was kommt mit den Wechseljahren auf einen zu?
Werde ich zu denjenigen gehören, die schwitzen? Oder zu denen, die nicht mehr schlafen können und zunehmen? Die Kinder sind definitiv ausgezogen, und waren da keine, wird es nun auch keine mehr geben. Ein Zustand, der einen Moment «nebulös», dann wieder «glasklar» erscheint, schreibt Franziska Willimann zu «Climax». Ein Zustand, der verspricht, von einem Hauch neuer Freiheit abgelöst zu werden. Die Periode ist durch. Mein Körper gehört wieder mehr einfach nur mir.
noradalcero.ch/n-irgendwoankommen
sophiestieger.ch/female-form
franziskawillimann.ch/climax
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