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Entwicklung auf dem Immobilienmarkt
Mieten oder Kaufen – beides wird teurer

Eigentumswohnungen kosten 4,7 Prozent mehr: Die Überbauung Schneckenwiese in Seuzach.
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Egal ob man eine Wohnung mieten oder doch ein Eigenheim erwerben möchte – für beides muss man in der Schweiz tiefer in die Tasche greifen. Die Angebotspreise sind seit Jahresbeginn in den meisten Regionen gestiegen.

Gemäss dem aktuellen Swiss Real Estate Offer Index stellt sich allerdings für viele Schweizer die Frage ob «Mieten oder Kaufen» kaum. Denn die Preissteigerung im Markt für Wohneigentum ist laut Martin Waeber, COO von Scout24, «rekordverdächtig».

So legten die Preise für Hauspreise gemäss dem gemeinsam von ImmoScout24 und dem Immobilienberatungsunternehmen IAZI erhobenen Index im ersten Halbjahr um satte 3,8 Prozent zu. Bei Eigentumswohnungen liegt die Preissteigerung sogar bei 4,7 Prozent, hiess es am Freitag in einem Communiqué.

Diese Entwicklung schlage sich auch in der im internationalen Vergleich hohen Mieterquote von fast 60 Prozent nieder, hiess es. Neben der rasanten Preiszunahme sorgten auch die hohen Finanzierungshürden für Zurückhaltung beim Eigentumserwerb.

Leichter Anstieg bei Mieten

Bei den Mieten sehe es da noch vergleichsweise gut aus, besonders wenn man nicht im Zentrum mieten wolle, hiess die Studie. Im Durchschnitt musste man im Landesmittel im ersten Halbjahr rund 0,7 Prozent mehr für eine Mietwohnung bezahlen.

Es gibt aber auch Regionen, die günstiger geworden sind. Allen voran das Tessin mit einem Rückgang der Angebotsmieten um 3,0 Prozent, gefolgt vom Mittelland (-0,4%). Höhere Preise wurden indes in der Zentralschweiz (+0,7%), der Ostschweiz (+0,6%) oder der Region Zürich (+0,5%) verzeichnet.

Mieten im Juni gesunken

Alleine im Monat Juni sind die Mieten im Wohnungsmarkt dagegen leicht gesunken. Allerdings ist die Entwicklung laut der ebenfalls am Freitag veröffentlichten Erhebung des Immobilienportals Homegate in den einzelnen Kantonen wie üblich unterschiedlich.

Der Index sank wie schon im Mai um 0,1 Punkte und liegt nun bei 115,4 Punkten. Besonders die Kantone Genf (-0,5%) und Schwyz (-1%) stachen heraus. Auf der anderen Seite legten die Mieten im Kanton Zug mit +0,7 Prozent am deutlichsten zu. In den meisten Kantonen verhielten sich die Mietpreise unauffällig.

Deutlichere Änderungen gebe es in den Städten. So verzeichnete beispielsweise Lausanne einen hohen Rückgang um 1,3 Prozent, während in Bern die Preise mit +0,7 Prozent am deutlichsten gestiegen seien.

Der Index wird vom Immobilienmarktplatz homegate.ch in Zusammenarbeit mit der Zürcher Kantonalbank (ZKB) erhoben. Er misst die monatliche, qualitätsbereinigte Veränderung der Mietpreise für neue und wieder zu vermietende Wohnungen anhand der aktuellen Marktangebote.

Raiffeisen-Chef: Keine Immobilienblase

Die drittgrösste Schweizer Bankengruppe Raiffeisen befürchtet trotz steigender Preise und anhaltender Nachfrage nicht das Entstehen einer Immobilienblase in der Schweiz. Etwas mehr Sorgen bereiten CEO Heinz Huber die Renditeimmobilien.

«Wir sehen keine Anzeichen, aber wir bleiben sehr wachsam», sagte der Chef der Hypothekenmarkt sehr aktiven Raiffeisengruppe im Interview mit der Westschweizer Wirtschaftszeitung «L’Agefi». Denn die Preise für Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser würden in der Tendenz weiter steigen. Der Wunsch nach Eigentum sei von der Pandemie verstärkt worden.

«Wir machen uns etwas mehr Sorgen um die Anlageimmobilien, obwohl der Trend ein wenig korrigiert hat», ergänzte Huber. Raiffeisen sei «sehr vorsichtig» bei der Finanzierung von entsprechenden Projekten. Denn die Pandemie habe neue Herausforderungen geschaffen – gerade auch bei Gewerbeimmobilien.

Einen Anstieg der Zahlungsausfälle muss Raiffeisen laut Huber aber nicht hinnehmen. Das sei sicherlich auch den Massnahmen des Bundes während der Pandemie zu verdanken. Das Geschäft von Raiffeisen sei in diesem Jahr «bisher gut gelaufen», sagte Huber.

Im Jahr 2020 konnte die genossenschaftliche Bankengruppe mit Sitz in St. Gallen ihren Reingewinn um 3,1 Prozent auf 861 Millionen Franken steigern. Die Gesamteinnahmen betrugen 3,06 Milliarden und stiegen damit um 0,3 Prozent. Die Bank hatte Ende 2020 Hypothekarkredite in der Höhe von 190,3 Milliarden Franken ausstehend und kam damit auf einen Marktanteil von 17,6 Prozent.

SDA/ij