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Messerangriff in Siegen (D)
Frau verletzt Menschen in Bus – drei in Lebensgefahr

30.08.2024, Sachsen-Anhalt, Stendal: Einsatzkräfte der Polizei patrouillieren beim Sachsen-Anhalt-Tag in der Innenstadt. Seit 1996 gibt es den Sachsen-Anhalt-Tag. 2024 lautet das Motto «Mittelalter trifft Moderne». Foto: Matthias Bein/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (KEYSTONE/DPA/Matthias Bein)
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Bei einem Messerangriff in einem Bus im nordrhein-westfälischen Siegen sind mindestens sechs Menschen verletzt worden – drei von ihnen lebensgefährlich, eine Person schwer. Wie die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein am Abend mitteilte, ist eine 32-jährige Tatverdächtige festgenommen worden. «Es besteht aktuell keine weitere Gefahr.»

Der Bus war den Angaben zufolge mit mindestens 40 weiteren Fahrgästen auf dem Weg zu einem Stadtfest in Siegen. Gegen 19.40 Uhr kam es zu dem Messerangriff.

Busfahrer reagierte geistesgegenwärtig

Die Hintergründe der Tat und der genaue Ablauf waren zunächst unklar. «Wir sichern Spuren am Tatort und befragen Zeugen», sagte ein Sprecher der Dortmunder Polizei. Die 32-Jährige sei polizeibekannt. Nach dpa-Informationen gibt es Hinweise auf eine psychische Erkrankung der Frau.

Ein Sprecher der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd sagte der «Siegener Zeitung», der Busfahrer habe geistesgegenwärtig reagiert, den Bus sofort nach dem ersten Tumult im Fahrzeug zum Stehen gebracht und alle Türen geöffnet. Das hätte den Fahrgästen eine schnelle Flucht aus dem Bus ermöglicht und vielleicht noch Schlimmeres verhindert. Dem Zeitungsbericht zufolge befanden sich auch Kinder und Jugendliche in dem Bus.

Erinnerungen an Anschlag von Solingen

Die Tat weckt Erinnerungen an den Anschlag im rund 100 Kilometer entfernten Solingen vor genau einer Woche. Dort hatte ein Mann auf einem Stadtfest drei Menschen mit einem Messer getötet und acht weitere verletzt. Der mutmassliche Täter, ein 26-jähriger Syrer, sitzt in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen ihn unter anderem wegen Mordes und des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Die Kreispolizei Siegen-Wittgenstein appellierte: «Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger darum, in sozialen Netzwerken oder auf anderen Kanälen keine Falschmeldungen zu verbreiten, insbesondere keinen Bezug zu einem Terroranschlag herzustellen. Der Polizei liegen dazu keine Erkenntnisse vor.»

Stadt hatte Sicherheitskonzept nochmals überprüft

Die Stadt Siegen feiert an diesem Wochenende ihren 800. Geburtstag. Die Organisatoren hatten sich nach der Tat von Solingen Gedanken um die Sicherheit gemacht. Das bereits vorhandene Sicherheitskonzept und die Einsatzplanung seien nochmals genau überprüft worden, wurde Bürgermeister Steffen Mues auf der Stadtfest-Homepage zitiert. «Das Stadtfest nicht abzusagen, ist auch ein Zeichen für Demokratie und Freiheit.» Besucherinnen und Besucher des Stadtfestes dürften keine Messer bei sich tragen, heisst es auf der Homepage der Stadt.

Und auch jetzt nach der Tat möchte die Stadt Siegen ihr Stadtfest am Samstag wie geplant fortsetzen. Das teilte die Stadt in der Nacht mit. Die Veranstalter stützen sich bei ihrer Entscheidung für das Fest nach Angaben der Stadt auf die «polizeilichen Erkenntnisse der Lage».

DPA/fal