Selfie: Kickboxerin aus Horgen«Mein Mundschutz funktioniert ähnlich wie ein Stressball»
Maeline Lachaud darf an die European Games nach Polen reisen. Die mehrfache Schweizer Meisterin kämpft immer bis zur letzten Sekunde, träumt von einem Weltmeistertitel und lässt Plastiktaschen bewusst links liegen.
Kickboxen.
Ist meine Leidenschaft.
Der Power Sports Club in Oerlikon.
Das Klima in unserem Club ist familiär und unterstützend. Das finde ich besonders wichtig. Denn wer will angeschrien werden, wenn man mal einen Wettkampf verliert? Das würde mir keinen Spass mehr bereiten, und Motivation, weiterzumachen, hätte ich dann auch keine mehr. Deswegen finde ich es besonders wichtig, auch nach einem verlorenen Wettkampf positiv zu bleiben – als Kämpferin und als Coach.
Das Schweizer Kickbox-Nationalteam.
Richtig starke Leute und top motiviert. Es ist immer motivierend, wenn sie einen von ausserhalb des Tatamis (Anmerkung der Redaktion: die Kampfmatte) anfeuern. Und alle sind auch immer bereit, über die eigenen Grenzen zu gehen, um sich zu verbessern.
Mein Mundschutz.
Er funktioniert ähnlich wie ein Stressball. Um Nervosität abzubauen, ist es hilfreich, auf diesem Ding herumzukauen. Dafür muss man dann eher einen neuen kaufen.
«Vor einem Kampf stelle ich mir vor, wie ich gewinne.»
Meine Schweizer Meistertitel.
Im Moment bin ich Schweizer Meisterin in allen Point-Fighting-Kategorien, die man in der Schweiz an den nationalen Turnieren bestreiten kann. Also unter 55, unter 60 und über 60 kg.
Was ich vor einem Kampf immer mache.
Musik hören. Und mir den Kampf vor dem inneren Auge vorstellen. Auch wie ich ihn gewinne, obwohl das nicht immer der Fall ist.
Was ich nach einem Wettkampf nie auslasse.
Essen. Wir haben eine kleine Tradition, nach den Turnieren Fast Food zu essen. Richtiges Sportleressen also. (lacht)
Was ich an meinem Sport nicht mag.
Jedes Mal für eine bestimmte Gewichtsklasse abnehmen zu müssen. Vor allem, wenn man im Leben neben dem Sport Stress hat, ist es nicht immer einfach, Disziplin für die Diät aufzubringen.
Meine heftigsten Schmerzen.
Ich habe mir mal die Nase gebrochen. Komischerweise tat das Richten der Nase fast mehr weh als das Brechen.
«Wenn ich noch kämpfen darf, mache ich das.»
Was ich mir nie erlauben würde.
Aufgeben, bevor ein Kampf fertig ist. Es wird gekämpft bis zum Schluss, egal, ob ich sieben Punkte im Rückstand bin. Wenn ich noch kämpfen darf, mache ich das.
Was ich am Zürichsee schätze.
Dass man darin baden kann. Ich wohne in der Nähe, und im Sommer ist es wirklich schön, einfach schnell in den See springen zu können.
Mein Highlight im vergangenen Jahr.
Ist eigentlich jedes Jahr immer dasselbe, aber die Möglichkeit an der Europa- bzw. der Weltmeisterschaft mitzumachen ist jeweils mein grösstes Highlight.
«Lieber trage ich alles, als dass ich eine Plastiktasche benutze.»
Worauf ich beim Einkaufen achte.
Dass ich keine Plastiktaschen benutzen muss. Lieber trage ich alles in meinen Händen, als dass ich eine Plastiktasche benutze. Und dass ich nicht hungrig einkaufen gehe. Das hilft auch besonders, wenn ich mal wieder auf Diät bin. Man kann nämlich nichts Ungesundes essen, wenn man nichts zu Hause hat. (lacht)
Was ich schon immer mal tun wollte.
Fallschirmspringen.
Was ich in diesem Jahr unbedingt erreichen will.
Einen Weltmeistertitel natürlich. Man muss ja hoch zielen im Leben.
Was ich in zehn Jahren machen werde.
Das ist eine gute Frage – fragen Sie mich in zehn Jahren wieder. (lacht)
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