Meilen will seine Rebberge besser schützen
Meilen will mit seiner neuen Richtplanung Rebland vor dem Überbauen schützen. Die Gemeinde liegt damit im Trend: Der Löwenanteil der verbliebenen Reben im Bezirk kann nicht ohne weiteres überbaut werden.
4,8 Hektaren, gut ein Viertel der Meilemer Reben, liegen auf Bauland. Künftig könnte die Bebauung dieses Landes erschwert werden, zumindest wenn es nach dem Willen des Meilemer Gemeinderats geht. Er möchte in der neuen kommunalen Richtplanung ein besonderes Augenmerk auf den Schutz von Reben legen.Um den Erhalt von Rebland voranzutreiben, wird in der Richtplanung der Erlass von Planungszonen erwogen. Mithilfe dieser könnte die Gemeinde Zeit gewinnen, um Bauvorhaben auf Rebland zu blockieren und eine andere Lösung aufzugleisen.
«In Stäfa sind alle grösseren Rebgebiete der Freihalte- oder Landwirtschaftszone zugewiesen.»
Der Entscheid, ob in einem konkreten Fall betroffenes Land umgezont, gekauft oder getauscht wird, läge aber bei den Stimmberechtigten. Je nach Höhe eines Kaufbetrags oder einer Entschädigung müssten die Bürger an der Gemeindeversammlung oder an der Urne entscheiden.
Auch anderswo geschützt
Im Vergleich zu anderen Gemeinden im Bezirk hat Meilen einen relativ hohen Anteil an Reben auf Bauland. Die weitaus meisten Weinbauflächen am rechten Seeufer befinden sich in der Freihalte- oder Landwirtschaftszone. «In Stäfa sind alle grösseren, zusammenhängenden Rebgebiete wie Kirchbühl, Risi, Sternenhalden, Zehntentrotte und Lattenberg der Freihalte- oder Landwirtschaftszone zugewiesen und damit definitiv einer Überbauungsmöglichkeit entzogen», sagt etwa Daniel Scheidegger, Gemeindeschreiber von Stäfa. Mit gut 47 Hektaren Rebland hat Stäfa nicht nur am meisten Weinberge im Bezirk, sondern im gesamten Kanton.
Auch in den anderen Kommunen liegen keine oder nur kleine Rebflächen auf Bauland. So befinden sich von den 5,7 Hektaren Reben auf Herrliberger Gemeindegebiet nur gerade 0,4 Hektaren in der Bauzone. In Uetikon wiederum ist die Fläche mit 0,02 Hektaren, also 200 Quadratmetern, bei insgesamt etwas über 8 Hektaren Reben noch geringfügiger. Doch selbst hier sind die Reben geschützt. Was in Meilen geplant ist, wird in der Nachbargemeinde nämlich bereits umgesetzt: Der Schutz der Rebflächen ist im Richtplan festgeschrieben.
Völlig abwegig ist die Überbauung von Rebland im Bezirk aber nicht. 2010 haben die Küsnachter den Erhalt von Rebland an der Urne abgelehnt. Das Beispiel zeigt, dass es beim Schutz von Rebland schnell einmal um Millionenbeträge geht.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch