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Diversität soll Geschäft ankurbeln
Lego baut mehr Piratinnen und Polizistinnen

Lego will geschlechtergerechter werden. (Archivbild)
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Zum süssen Schmerz des Erwachsenseins gehört es, nachts in einen Lego-Stein zu treten und sich leise fluchend an die eigene Kindheit zu erinnern. Man kann sich in so einem Moment natürlich auch aufregen, dass der Kleine – oder, bislang deutlich seltener die Kleine – die Steine hat liegen lassen. Aber meistens wird man doch zurückversetzt in eine Zeit, in der man ebenfalls alles vergass, nur um dieses eine Schloss oder jenes Raumschiff zusammenzusetzen.

Unlängst hat der dänische Lego-Konzern verkündet, in Zukunft Spielzeug herstellen zu wollen, das ohne Geschlechts-Stereotype auskommt. Lego veröffentlichte eine Studie, für die etwa 7000 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren und deren Eltern befragt wurden. Von China bis Tschechien, von Japan bis Polen. Das Ergebnis, knapp zusammengefasst: Die Rollenbilder, die in Spielzeug wiedergegeben werden, sind immer noch rückständig.

Es geht auch ums Geschäft

Und bevor nun die Bewahrer aufjaulen, als seien sie in einen Lego-Stein getreten, dass man die Spiele der Kinder nicht verhunzen solle, und damit doch eher die eigene Kindheit meinen: Es geht bei der Lego-Initiative gar nicht um sehr viel. Auf keinen Fall aber um den Untergang des Abendlandes.

Gut fürs Geschäft: Lego will mehr weibliche Figuren produzieren. (Archivbild)

Erst mal möchte Lego mehr Piratinnen, Polizistinnen und Bauarbeiterinnen in den klassischen Sets anbieten, diversere Szenarien entwickeln, die dann in den Spielwaren-Abteilungen weltweit landen könnten. Es geht auch ums Geschäft. Mädchen und ihre Eltern sind eine attraktive Zielgruppe und wurden lange genug vernachlässigt oder mit speziellen Produktlinien in die rosa Ecke gedrängt. Und nützen könnte es obendrein den Buben.

Set für die LGBQT-Community

71 Prozent der befragten Jungen machten sich Sorgen, dass sie gehänselt werden, wenn sie lieber mit Puppen spielen. «Und die Eltern machen sich mehr Sorgen um die Jungs als um die Mädchen, wenn sie mit Dingen spielen, die dem anderen Geschlecht zugeordnet werden», erklärt Madeline Di Nonno, die die Untersuchung leitete.

Bereits vor einigen Monaten hatte Lego ein Set mit knallfarbenen und ansonsten geschlechtsneutral gestalteten Figuren herausgebracht. Es wurde für die LGBQT-Gemeinschaft entworfen, zielt also auf lesbische, schwule, queere oder auch nur besonders designaffine Menschen. Das «Jeder ist besonders»-Set hat 346 Teile – und ist für die Kundschaft ab 18 Jahren gedacht.

Auch Lego hat den Regenbogen entdeckt.