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Alles neu bei Facebook
Mark Zuckerberg macht aus Angestellten Metamates

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg nimmt ein Update der Unternehmenswerte vor.
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Die Angestellten von Facebook müssen sich an eine neue Selbstbezeichnung gewöhnen: Ihr oberster Chef Mark Zuckerberg hat verfügt, dass sie keine Facebookers mehr sind, sondern neu Metamates – zu Deutsch «Metakumpel». Der Begriff bezieht sich auf Meta, den neuen Namen der Muttergesellschaft von Facebook. Zu ihr gehören auch Whatsapp und Instagram.

Um den Zusammenhalt zu fördern, ist es bei US-Techfirmen üblich, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selber mit speziellen Ausdrücken bezeichnen: Bei Google sind es die Googlers, bei Microsoft die Microsofties und bei Amazon die Amazonians.

Neuer Slogan betont das Wirgefühl

Nun gesellen sich also die Metamates dazu. Zuckerberg hat seinen Mitarbeitern am Dienstag in einer virtuellen Betriebsversammlung mitgeteilt, dass die Belegschaft ein neues Firmenmotto erhält: «Meta, Metamates, Me» (Meta, Metakumpel, ich).

Auf seiner Facebook-Seite führt Zuckerberg aus: «Bei Meta, Metamates, Me geht es darum, gute Aufseher unseres Unternehmens und unserer Mission zu sein. Es geht um das Verantwortungsgefühl, das wir für unseren gemeinsamen Erfolg und für uns als Team haben. Es geht darum, sich um unsere Firma und umeinander zu kümmern.»

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Das neue Leitbild ist inspiriert vom Slogan «Ship, Shipmates, Self» (Schiff, Kameraden, sich selbst) der US-Kriegsmarine. Bei Instagram werde das Motto schon seit einiger Zeit intern verwendet, schreibt Metas neuer Technologiechef Andrew Bosworth auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Zuckerberg machte während der Videokonferenz noch weitere Ankündigungen, wie die Abkehr vom langjährigen Unternehmenswert «schnell bewegen». Dieser soll in «sich gemeinsam schnell bewegen» umgewandelt werden. Zum Leitbild von Meta gehören neu ebenfalls die Slogans «In der Zukunft leben» und «Grossartige Sachen schaffen».

Galgenhumor bei den Mitarbeitern

Zwar kommentieren Hunderte von Mitarbeitern in internen Foren die Änderungen mit Herz-Emojis. Doch in privaten Nachrichten, abseits der Augen der Chefs, äussern sich Angestellte skeptischer. «Wie soll das die Firma verändern? Ich verstehe den Wortlaut nicht», schreibt ein Ingenieur in einem privaten Chat, den die «New York Times» einsehen konnte. «Wir ändern ständig den Namen von allem, und das ist verwirrend.»

Ein anderer Mitarbeiter übt sich in Galgenhumor. Ein Metamate zu sein, erinnere ihn an das Segeln. «Bedeutet das, dass wir auf einem sinkenden Schiff sind?», fragt er. Gegenüber dem Nachrichtenportal «Business Insider» beschreiben weitere Angestellte die neuen Firmenwerte als «Indoktrination» und «realitätsfremd».

Die angekündigten Veränderungen bei Meta sind kein Zufall. Sie finden zu einem Zeitpunkt statt, da das Unternehmen turbulente Zeiten durchläuft. Meta will sein eigentliches Kerngeschäft aufgeben, das heisst den Betrieb seiner sozialen Netzwerke.

Dieser Schritt folgte auf Enthüllungen, wonach Facebook genau gewusst haben soll, welchen Schaden soziale Medien in der Gesellschaft anrichten. Das verunsicherte viele der über 71’000 Angestellten.

Stattdessen arbeitet der Konzern publikumswirksam an der nächsten Phase des Internets, dem sogenannten Metaversum. Gemeint ist ein neuartiges räumliches Erlebnis, in dem wir mithilfe von erweiterter Realität und virtueller Realität spielen, leben und arbeiten.

Wie die britische Zeitung «The Guardian» berichtet, haben Instagram und Facebook eigene Softwareingenieure ermutigt, sich für Jobs in den Abteilungen Metaverse und künstliche Realität zu bewerben. Darüber hinaus hat Meta Tausende neuer Mitarbeiter von konkurrierenden Unternehmen wie Apple angeworben.

Nicht nur die Angestellten sind verunsichert, auch die Anleger sind misstrauisch. Der Aktienkurs von Meta erlebte nach der Publikation des Jahresergebnisses 2021 einen historischen Absturz. Dieser führte dazu, dass der Konzern Anfang Februar innerhalb von wenigen Tagen mehr als 230 Milliarden Dollar an Marktwert verlor. Seit Zuckerbergs Auftritt erholen sich die Titel etwas und sind weit weg vom letzten Höchststand.

Es sieht so aus, als müsse der Kapitän von Meta mit seinem Schiff noch einige Zeit gegen den Wind segeln.