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Oscar-Serie: Bester Film
«Mank» ist ein Kinofest

Das gute, alte Hollywood, schwarzweiss: Gary Oldman als Mank, Amanda Seyfried als Marion Davies.
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Darum gehts

Die Entstehung von «Citizen Kane» aus dem Jahr 1941. Aber nicht Regisseur Orson Welles steht im Mittelpunkt, der mit 25 Jahren diesen Klassiker über einen Zeitungszaren schuf (viele halten ihn immer noch für den besten Film überhaupt). Hauptfigur ist vielmehr der Drehbuchautor Herman J. Mankiewicz, den alle Mank nennen. Dieser Zyniker sieht sich selber gern als scharfzüngigen Beobachter der mächtigen Studiobosse von Hollywood. Letztere mögen ihn, betrachten ihn aber eher als eine Art Hofnarr. In beiden Rollen geht Hauptdarsteller Gary Oldman völlig auf.

Muss man ihn unbedingt sehen?

«Mank» ist ein Fest für Cineasten. Und sogar diese erkennen nicht alle Anspielungen und Querverweise auf den ersten Blick. David Fincher («Fight Club») verarbeitete damit auch ein Stück Familiengeschichte. Das Drehbuch schrieb nämlich ursprünglich sein Vater, ein 2003 verstorbener Journalist. Fincher versuchte 30 Jahre lang, den Film zu realisieren, aber erst der Streamingdienst Netflix, für den er «House of Cards» konzipiert hatte, ermöglichte ihm das schliesslich – und zwar tatsächlich in Schwarzweiss, wie er forderte.

So stehen die Oscar-Chancen

Auf den ersten Blick bestens, denn «Mank» hat zehn Nominationen, alle anderen Filme kommen höchstens auf sechs. Und Hollywood liebt schliesslich Filme über Hollywood. Doch «Mank» wird Mühe haben, in den Hauptkategorien zu reüssieren. Der Film wirkt mit seiner ausgeklügelten Ästhetik und seinem filmhistorischen Inhalt für viele verschlossen, gar abweisend. Man respektiert ihn, liebt ihn aber nicht. Gut möglich also, dass «Mank» am Ende leer ausgehen wird – oder höchstens die Oscars für die beste Kamera und das beste Szenenbild erhält.

«Mank» ist auf Netflix zu sehen.