Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Mord an Versicherungschef
«Groll gegenüber dem Amerika der Konzerne»: Was über den Täter von New York und seine Motive bekannt ist

So fahndete die Polizei nach dem Täter.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Mehrere Tage nach tödlichen Schüssen auf den Chef eines US-Versicherungskonzerns mitten in New York ist rund 400 Kilometer entfernt ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Der 26-jährige Mann wurde in einem Fast-Food-Restaurant in der Stadt Altoona im Bundesstaat Pennsylvania entdeckt.

Der Chef des milliardenschweren US-Versicherers United Healthcare, Brian Thompson, war am Mittwoch in der Nähe des New Yorker Times Square aus nächster Nähe niedergeschossen worden und in einem Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben. Der von Überwachungskameras gefilmte Mord an dem 50-Jährigen und die öffentliche Fahndung nach dem Täter machten weltweit Schlagzeilen.

Was über Luigi M. bekannt ist

Der 26-jährige Tatverdächtige Luigi M. wuchs im Bundesstaat Maryland südlich von New York auf, wie die BBC berichtet. Zuletzt habe er einen registrierten Wohnsitz in Hawaii gehabt. Er habe eine private Highschool für Jungen in der Stadt Baltimore besucht, in der er zu den besten Schülern seiner Klasse gehört habe.

Ein ehemaliger Klassenkamerad erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press, dass der Verdächtige aus wohlhabenden Verhältnissen stamme, selbst für die Verhältnisse an dieser Privatschule.

Demnach entstammt der mutmassliche Mörder einer prominenten Familie aus Baltimore, die dort einen Country Club und Pflegeheime betreibt, wie lokale Medien berichten. Kurz nach der Eröffnung des Strafverfahrens gegen den Verdächtigen veröffentlichte der republikanische Abgeordnete Nino M., vermutlich der Cousin des Angeklagten, eine Erklärung, in der er betonte, die Familie sei «schockiert und am Boden zerstört».

Der 26-Jährige hatte einen Masterabschluss in Informatik von der Elitehochschule University of Pennsylvania, wo er zudem einen Club für Videospielentwicklung gründete. Ein ehemaliger Studienkollege beschrieb ihn gemäss der BBC als «supernormalen und intelligenten Menschen».

Gemäss dem Linkedin-Profil des Angeklagten war er zuletzt als Programmierpraktikant bei einem Videospielentwickler tätig.

Was man über die Motive des Täters weiss

Nach ersten Angaben der Polizei wurden beim 26-jährigen M. drei handgeschriebene Seiten gefunden, auf denen er unter anderem seinen «Groll gegenüber dem Amerika der Konzerne» ausdrückte. Zudem soll er dort geschrieben haben «diese Parasiten haben es verdient» und «ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten und das Trauma, aber es musste getan werden», wie ein Polizeibeamter gegenüber der «New York Times» berichtet.

Der Verhaftete litt gemäss den Recherchen der «New York Times» unter schmerzhaften Rückenproblemen infolge einer Verletzung und liess sich deswegen operieren. Am Tatort zurückgelassene Patronenhülsen, auf die Wörter wie «deny» (bestreiten) und «delay» (verzögern) gekritzelt waren, legen die Vermutung nahe, dass der Mord eine Rache für die Ablehnung von Ansprüchen durch die Krankenversicherungen war. Das ist zum momentanen Stand der Ermittlungen aber noch unklar.

In einem Social-Media-Profil des 26-Jährigen wurde neben Posts über Selbstverbesserung, gesunde Ernährung und Technologie auch eine Rezension des Manifests des US-Terroristen Theodore Kaczynski gefunden. Darin äusserte er wiederholt Sympathien mit der radikalen Gesellschaftskritik des Terroristen.

Der mutmassliche Mörder stand bis sechs Monate vor der Tat in regelmässigem Austausch mit Freunden und Familie, bis er abrupt den Kontakt zu ihnen abbrach. Die Gründe dafür sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar.