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Lufthansa kauft grosse Teile der Air Berlin

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Die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin hat sich mit der Lufthansa auf den Verkauf von Unternehmensteilen geeinigt. Lufthansa übernehme die Tochtergesellschaften Niki und LGW sowie 20 weitere Flugzeuge, teilte Air Berlin am Donnerstag mit. Die Verhandlungen mit der Fluggesellschaft Easyjet, die ebenfalls Interesse an Air Berlin geäussert hatte, dauern demnach noch an.

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Verhandlungen mit der britischen Easyjet, die 25 Flugzeuge übernehmen will, ziehen sich noch hin.
Eine Air-Berlin-Maschine bleibt wegen unbezahlter Gebühren am Boden: Ein Airbus A320-214 der Air Berlin in Berlin. (Symbolbild)
Flug ins Ungewisse: Air Berlin verhandelt weiterhin mit Easyjet über den Verkauf von Unternehmensteilen.

Für 12.00 Uhr sei der Notartermin geplant. «In der Tat ist das heute ein grosser Tag, den wir in ein paar Stunden mit der Unterschrift besiegeln», sagte Spohr. Air Berlin – die nach Lufthansa bisher zweitgrösste deutsche Fluglinie – hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Der Flugbetrieb seitdem war nur durch einen Kredit des deutschen Staats über 150 Millionen Euro gesichert.

Investition von 1,5 Milliarden

Die Geschäftsführung hatte drei Wochen lang exklusiv mit dem deutschen Marktführer Lufthansa sowie mit dem britischen Billigflieger Easyjet über den Verkauf von Teilen des hoch verschuldeten Unternehmens verhandelt. Fraglich war zuletzt, ob auch eine Einigung mit Easyjet gelingt.

Spohr hatte der «Rheinischen Post» (Donnerstag) gesagt, Lufthansa werde von Air Berlin «voraussichtlich 81 Flugzeuge übernehmen, 3000 Mitarbeiter einstellen und dafür in Summe 1,5 Milliarden Euro investieren». Er bekräftigte damit Pläne des Unternehmens.

Air Berlin hatte mitgeteilt, die Airline sehe gute Chancen, dass etwa 80 Prozent der 8000 Mitarbeiter bei anderen Unternehmen einen neuen Arbeitsplatz erhalten könnten.

Keine höheren Ticketpreise

Aus Sicht Spohrs wird das Aus für Air Berlin und andere Anbieter die Ticketpreise nicht nach oben treiben. «Denn der Wettbewerb wird sich in Europa und auch weltweit verschärfen», sagte er der Zeitung. «Wir gehen von weiter sinkenden Preisen aus.» Im Konzern werde man sich mit der Tochter Eurowings selbst Konkurrenz machen. «Da wo es bisher nur Lufthansa und Air Berlin gab, wie beispielsweise zwischen München und Köln, kommen nun Eurowings-Flüge als Ersatz für Air Berlin hinzu.»

Spohr kündigte zugleich ein Angebot an, «um im Ausland gestrandeten Passagieren der Air Berlin die Heimreise zu einem fairen Preis anzubieten, sofern wir die Kapazitäten dafür haben». Aus Lufthansa-Kreisen hiess es dazu, es sei schwer zu schätzen, um wie viele Passagiere es dabei gehe. Seit 25. September ist bekannt, dass Air Berlin alle Langstreckenflüge am 15. Oktober einstellt.

SDA/oli