Über 100'000 Air-Berlin-Tickets könnten verfallen
Bis Mitte Oktober muss die Airline ihre Langstreckenflüge einstellen. Kunden, die Tickets vor dem Insolvenzantrag gekauft haben, werden möglicherweise keine Erstattung erhalten.
Mehr als 100'000 Air-Berlin-Tickets für Langstreckenverbindungen könnten wegen der Insolvenz der Fluggesellschaft verfallen. Wie die «Rheinische Post» am Samstag unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete, werden betroffene Kunden mit Reisezielen wie Havanna oder New York wohl nur «eine geringe oder gar keine Erstattung bekommen». Betroffen sind demnach alle Kunden, die ihr Langstreckenticket vor dem 15. August gekauft haben, dem Tag der Insolvenzeinreichung.
Air Berlin hatte damals Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet, damit landen alle davor gekauften Tickets bei einer Stornierung des Flugs in der Insolvenzmasse. Experten rechnen laut «Rheinischer Post» mit einer Erstattung von maximal zehn Prozent des Ticketpreises. Nach dem Insolvenzantrag gekaufte Tickets werden erstattet.
«Sukzessiver Rückzug»
Derzeit laufen Verhandlungen mit der Lufthansa und der Fluggesellschaft Easyjet über einen Verkauf von Teilen von Air Berlin. Ihre Langstreckenflüge muss die Airline bis Mitte Oktober einstellen. Dafür gibt es keinen Bieter und die jeweiligen Leasingfirmen ziehen ihre A330-Maschinen «sukzessive zurück», wie Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann vor einigen Tagen ausgeführt hatte.
Der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, sagte der «Rheinischen Post», es sei «erschreckend, wenn so viele Menschen mit teuer bezahlten Langstreckentickets Opfer der Insolvenz von Air Berlin wurden». Es sei dringend nötig, dass Fluggesellschaften ebenso eine Insolvenzversicherung abschliessen müssen, wie es für Reiseveranstalter von Pauschalreisen bereits verpflichtend sei.
Die Gewerkschaft Verdi startete unterdessen Verhandlungsgespräche mit Air Berlin. Sie fordert ein Programm «zum Erhalt möglichst vieler tarifvertraglich abgesicherter Arbeitsplätze», die durch die Insolvenz bedroht seien. Winkelmann hatte kürzlich gesagt, es gebe gute Jobchancen für rund 80 Prozent der Mitarbeiter.
AFP
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