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Attacke auf der Rettungswache
Deutsche Sanitäterin soll drei Kollegen vergiftet haben

Einsatzfahrzeug der Feuerwehr mit Blaulicht in Berlin am 24. Januar 2025.
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Eine angehende Notfallsanitäterin soll in Deutschland mehrere Kollegen auf ihrer Rettungswache vergiftet haben. Die zur Tatzeit 23 Jahre alte Auszubildende soll die Getränke ihrer Kollegen während des Dienstes mit verschreibungspflichtigen Medikamenten versetzt haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

Drei Kollegen – 53, 29 und 25 Jahre alt – sollen dadurch «erhebliche gesundheitliche Beschwerden» erlitten haben, in einem Fall seien diese sogar lebensbedrohlich gewesen, teilten die Ermittler mit. 

Drei Fälle hätten im Krankenhaus behandelt werden müssen. Die Taten sollen sich im Zeitraum von Oktober 2023 bis April 2024 auf einer Rettungswache im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg ereignet haben. Die Tatverdächtige wurde nach Angaben der Ermittler Ende Januar festgenommen und einem Haftrichter vorgeführt. Ihr wird versuchter Mord in vier Fällen vorgeworfen. Sie sitzt in Untersuchungshaft.

Umfangreiche Ermittlungen hätten zu der jungen Frau geführt, so die Behörden. Weitere Details nannte eine Polizeisprecherin nicht. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauerten noch an. Insbesondere das Motiv der Frau sei noch unklar.

Vergiftungen am Arbeitsplatz und zu Hause

Giftattacken am Arbeitsplatz kommen nicht selten vor. In Deutschland backte etwa eine Krankenschwester im hessischen Bad Nauheim Kekse für die Kollegen. Was wie eine nette Geste klang, verursachte bei ihren Opfern Schwindel und Bewusstlosigkeit. Die Frau hatte nach Auffassung des Landgerichts Giessen Beruhigungs- und Schlafmittel in die Naschereien gemixt – im Mai 2020 wurde sie wegen gefährlicher Körperverletzung zu drei Jahren Haft verurteilt.

Auch vor Schweizer Gerichten landen hin und wieder Fälle von Giftattacken: Im März 2021 hatte ein Mann in Ittigen BE seiner Ehefrau eine tödliche Dosis Colchicin, das Gift der Herbstzeitlosen, in ihren Kaffee gemischt. Vier Tage lang rangen Mediziner um das Leben der Frau, dann verstarb sie (hören Sie dazu den Crime-Podcast «Unter Verdacht»).

Vor gut drei Jahren wurden zwei Ex-Pflegerinnen eines Baselbieter Seniorenheims angeklagt. Die Staatsanwaltschaft warf ihnen vor, sie hätten eine Betagte mit vergifteten Erdbeertörtchen umbringen wollen, um an ihr Geld zu gelangen. Die Richter hatten jedoch Zweifel an der These und sprachen die beiden vom Vorwurf frei.

DPA/bor