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Geldblog: Evolva-Aktien
Lohnt sich die Spekulation auf zukünftigen Erfolg?

Gesunde Zuckeralternative? Eine der Hoffnungen in Evolva basiert auf dem Stevia-Süssstoff Eversweet.
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Seit 10 Jahren halte ich Aktien von Evolva. Langsam kommen mir Zweifel auf. Die letzten fünf Jahre bewegt sich die Aktie zwischen 20 bis 30 Rappen. Was ist ihre Einschätzung von Evolva? Leserfrage von R.W.

Das Biotechnologieunternehmen Evolva strapaziert die Nerven der Aktionäre. Nach einem Höhenflug auf über 30 Rappen im letzten Sommer bewegt sich die Aktie nur noch etwas über 20 Rappen. Meines Erachtens ist Evolva keine Aktie, die man so wie Sie auf lange Sicht von zehn Jahren halten sollte, sondern ein stark spekulativer Titel. Die Papiere werden aufgrund des geringen Wertes zu den sogenannten Penny-Stocks gezählt. Sie sind so günstig wie eine Call-Option und sind – obwohl sie technisch als Aktie natürlich etwas anderes sind – in ihrer Wirkung vergleichbar, verfügen aber nicht über eine begrenzte Laufzeit, was sehr wichtig ist.

Dennoch ist bei Evolva meines Erachtens alles möglich: Es ist denkbar, dass die Aktie irgendwann doch noch durch die Decke geht, wenn sich die Projekte des Unternehmens als Erfolg erweisen würden. Ebenso ist aber denkbar, dass der Gesellschaft vielleicht mal die Mittel ausgehen, falls sich die Zukunftsprojekte eben doch nicht am Markt gewinnversprechend durchsetzen können.

Erst kürzlich hat sich Evolva weitere Mittel gesichert und eine bestehende Vereinbarung mit Nice & Green zur Ausgabe und Zeichnung von Wandelschuldverschreibungen, sogenannten Convertible Notes, ausgeweitet. So ist Evolva zu einer weiteren Finanzierungszusage über 12 Millionen Franken gelangt, womit Evolva inklusive der noch nicht bezogenen Mittel aus der bestehenden Vereinbarung 17 Millionen Franken zur Verfügung stehen. Das Kapital will die Firma für die Finanzierung und zum Ausbau der Geschäftstätigkeit nutzen.

«Evolva muss beweisen, dass es mit den Zukunftsprojekten gewinnbringend vorwärts machen kann.»

Die Hoffnungen in Evolva basieren hauptsächlich auf zwei Zukunftsprojekten. Einerseits auf dem Stevia-Süssstoff Eversweet mit dem US-Lebensmittelriesen und Coca-Cola- und Pepsi-Lieferanten Cargill als Partner sowie anderseits auf Nootkaton als Wirkstoff für Schädlingsbekämpfungsanwendungen in den USA. Bis 2023 will Evolva die Gewinnschwelle erreicht haben. Ob dies realistisch ist, kann ich nicht beurteilen. Vorderhand schreibt Evolva rote Zahlen. Im letzten Jahr dürfte ein EBITDA-Verlust von 16 bis 17 Millionen Franken resultieren. Ein Jahr zuvor betrug das Minus 12,3 Millionen Franken. Wegen Corona hat sich der Verlust im letzten Jahr ausgeweitet. Immerhin verspricht das Management, dass der Produktumsatz entsprechend der ursprünglichen Prognose für 2020 im selben Umfang wie in den Vorjahren steigen werde. Der Auftragsbestand reiche bis weit ins laufende Jahr.

Ein wichtiger Durchbruch

Einen beachtlichen Erfolg hatte Evolva im letzten August erzielt. Überraschend hatte die US-Umweltschutzbehörde EPA grünes Licht für den Einsatz von Nootkaton in Insektiziden und Insektenschutzmitteln gegeben. Das war ein wichtiger Durchbruch, weshalb die Aktien damals stark anzogen. Seither zeigt der Kurs aber wieder nach unten. Denn nun muss Evolva liefern und beweisen, dass es mit den Zukunftsprojekten gewinnbringend vorwärts machen kann. Der Wirkstoff Nootkaton kann zur Entwicklung von Insektenschutzmitteln und Insektiziden zum Schutz von Menschen eingesetzt werden und wird unter dem Namen NootkaShield vermarktet.

Wenn Sie das in die Aktie investierte Geld nicht brauchen, würde ich die Titel behalten und darauf spekulieren, dass sich der Erfolg in der Zukunft vielleicht doch noch einstellt. Allerdings müssen Sie in der Lage sein, auch den vollen Einsatz zu verlieren – eben wie bei einer Call-Option, wo Sie ebenfalls das gesamte investierte Geld in den Sand setzen können. Bei Evolva ist wirklich alles möglich und deren Aktien sind hoch riskant und spekulativ.